Die Nebelwanderer

Keljar blickte sich sichernd nach allen Seiten um. Der kleine See, es war sogar eher ein Tümpel, in den Wäldern Elwynns zeigte an dem windstillen Sommertag keine noch so kleine Welle. Doch es war nicht das Wasser, was ihm Sorgen machte, sondern die vielen Büsche, die bis an das Ufer heranreichten. Er blickte hinab zu „Beißer“ seinem vierbeinigen und Flöhe züchtenden Gefährten. Dieser hatte sich auf alle Viere nieder gelassen, die Schnauze auf die Vorderbeine gelegt und blickte treuherzig zu ihm auf. „Hätte ich dich mal als Wachhund ausgebildet, alte Töle“, murmelte er in Richtung des Jagdhundes. Dieser nahm die Worte mit tierischer Gelassenheit hin.
Keljar kratzte sich am Hals und ließ den Blick noch einmal über das Ufer wandern. Doch das einzige was sich bewegte war ein Mückenschwarm, der über dem mit leichten Schlieren durchzogenen Wasser herumtanzte. Nun denn, jetzt oder nie, er musste es wagen. Mit einem Ruck zog er sich die speckige Lederweste vom Oberkörper, sie würde ihn nur bei seiner Aufgabe behindern. Er warf sie neben sich ins Gras, wo sie sofort von Beißer beschnüffelt wurde.
Mit einer schnellen Bewegung zog er ein Messer aus einer Rückenscheide und prüfte die Schärfe der Klinge. Passabel, für sein Vorhaben ausreichend. Sein Herz schlug etwas schneller und er musste tief durchatmen. Tief in seinem Inneren erschien der Gedanke auf einmal sehr verlockend das ganze Vorhaben einfach sein zu lassen. Doch er war kein Mann, der sich drückte. Was er begonnen hatte, wollte er zu Ende bringen.
Mit einem leisen Seufzen beugte er sich über den Tümpel, sah den nicht mehr ganz so jungen Mann, dem die Wildnis deutlich ihre Spuren ins Gesicht geschrieben hatte. Ein letzter Blick in den Wald von Elwynn, keine Beobachter zu sehen, das Messer fest im Griff, es gab kein Entrinnen… er musste sich einfach rasieren ehe er die Nebelwanderer traf!

Zwei Tage vorher:
„… möchte gerne mehr von der Welt sehen als das Reich Sturmwind, zum Beispiel… wie heißt noch mal die Stadt im Süden wo Milch und Honig Fließen und jeder und jede das Glück finden und märchenhaft reich werden kann?“ Keljar blickte zu dem Marktschreiber, der eifrig seinem Diktat folgte, jetzt aber die Feder absetzte und etwas unsicher meinte: „Grom’gol?“ Der Jägersmann nickte bedächtig. Grom’gol klang nach großer Welt, Reichtum, Frauen mit Beinen bis zum Boden… „Ja, wo war ich? Ach ja zum Beispiel Grom’gol. Ich hoffe unter dem Banner der Nebelwanderer viele Reisen zu unternehmen und mehr von der Welt zu sehen als ich es bisher konnte.“ Der Schreiber unterschlug in gekonnter Manier die Wiederholung und nickte. Keljar nickte ebenfall zufrieden und kramte in seinem schmalen Geldbeutel. „Und dann schreibst du noch die ganzen passenden Anreden und Abreden und das Gedöns, was da hin muss, ja? Mein Name ist Keljar.“

Ooc:
Wenn ihr Keljar (momentanes Level.. nunja 1 ) aufnehmen solltet, erhaltet ihr in eure Reihen also einen nicht mehr ganz so jungen Mann, der in den vergangenen Jahren zu den ungenannten Menschen gehörte, welche die Kriege fern der Heimat dadurch unterstützten, dass sie ihre Arbeit zu Hause verrichteten. Dabei war er einer derjenigen, der die Gegend von Elwynn, Rotkamm und Westfall durchstreifte und mit seinen Jagderfolgen den Speiseplan der Dörfler auffrischte, half aufdringliche Murlocs zu vertreiben oder, welch seltener Höhepunkt, mal Truppen aus Sturmwind bei der Suche nach einem geflohenen Sträfling zu helfen. Politisch ist er bislang unbeleckt gewesen, weshalb ihm auch die Auseinandersetzung mit den Defias nicht so klar wurde. Den Krieg gegen Arthas hat er bewusst verpasst, da der Angriff der Untoten auf seine Heimat (Event vor Wrath) zutiefst schockiert hat. Jetzt aber, da sich in seinem Bart erste graue Strähnen zeigen weiß er: Jetzt oder nie mehr.
Ooc2:
Wie ihr merkt, bin ich eher ein Spieler der seine Charaktere weniger episch anlegt, als sie in den Mühen der Ebene des Alltags verzweifeln zu lassen. Anstatt Pathos spiele ich eher die ironische Brechung, vielleicht weil ich im RL seit 6 Jahren im pen/paper eine epische Kampagne leite. *hehe*
Als Spieler würdet ihr jemanden bekommen, der, abgesehen vom letzten halben Jahr, seit der Beta WoW gespielt hat und das auch immer auf RP-Servern. In den langen Jahren war es kaum zu vermeiden auch mal RP-Gilden zu leiten, Events zu organisieren oder Raids als Maintank zu führen. Bisher war ich meist als Heiler oder Tank unterwegs und habe DD’s nebenher gespielt. Jetzt wollte ich mal testen, ob ich auch Spaß als reiner DD haben kann. Es kann also passieren, dass Keljar irgendwann das Gewehr/den Bogen frustriert in die Ecke schmeißt und sich lieber ein Schwert und ein Schild schnappt. *zwinkert*
In den letzten sechs Jahren lag die Faszination in WoW für mich fast immer in den Händen der MitspielerInnen um mich herum. Daher suche ich eine Gilde, vielleicht ja auch euch?

Schönes Wochenende,
Keljar

p.s.: Man seid ihr fix mit der Freischaltung!

Lillie betritt das Hauptquartier und sofort fällt ihr Blick auf das Schreiben, das mitten auf den Schreibtisch platziert wurde. Nachdem die Vorbereitungen getroffen sind, im Kamin das Feuer wieder angefacht wurde und ein Tee dampfend auf dem Tisch steht sieht sie sich das Schreiben genauer an.

Der Umschlag ist sauber und ordentlich von geübter Hand beschriftet und korrekt adressiert. "Keljar", Lillie überlegt einen Moment schüttelt dann aber den Kopf, öffnet das Schreiben und liest den langen Brief mit zunehmendem Interesse. Beim Lesen huscht mehrmals ein Lächeln über ihre Lippen und gleich danach nimmt sie ihr Schreibzeug und schreibt eine Antwort.

Lieber Keljar,

mit viel Interesse habe ich Euer Schreiben gelesen und würde mich freuen, wenn wir uns in naher Zukunft zu einem persönlichen Gespräch treffen können. Ihr werdet mich in Sturmwind sicher leicht zu finden, entweder direkt an der Kathedrale oder in deren Nähe.

Nach Eurem Schreiben sehe ich, dass Ihr mit den Zielen und Werten der Wanderer vertraut seid und ich würde mich freuen, wenn unsere Reihen durch Euch verstärkt werden können. Alles Weitere würde ich gern persönlich mit Euch besprechen.

Elisabetha Le Faye
Im Namen der Nebelwanderer


Lillie faltet Schreiben, steckt es in den Umschlag und liest dann noch einmal den Brief auf der vergeblichen Suche nach der Adresse des Absenders, schließlich adressiert sie den Brief an den Jäger Keljar, in Elwynn und schreibt das Gasthaus in Goldhain als Adresse dazu.

ooc:
Vielen Dank für die umfangreiche und sehr schön geschriebene Bewerbung, bitte sprich mich ingame an für das Gespräch.

Als Shego etwas angeknabbert und leise vor sich hinbrubbelnd ins Haus der Gilde kommt sieht sie auf dem boden kleine Tappenabdrücke aus angetrockentem Schlamm die ins Ratsbüro führen und von dort die treppe rauf. Eine weitere spur folgend marschiert die Magerin wieder zurück in Freie.

Etwas genervt " Wie wärs mal mit Schuhe abputzen Leute" schnabbt sich Shego einen nassen Wolllappen und klatscht in auf dem Diehlenboden vorm Eingang. Da streift sie sich eine Strähe aus dem Gesicht und schaut im Ratsbüro rein. Als sie das offene Tintenfässchen und die Schreibfeder auf dem Tischliegen sieht, senkt Shego kurz den Kopf, seuft kurz und brubbelt leise.. kostet ja alles kein Gold.. und sowas wie.. wächst alles an Bäumen... Die schreibfeder ins Fach legend und das Tintenfässchen in die Schublade stellend marschiert Shego in die Küche.

Als sie dort die noch immer gestapelten dreckigen Töpfe vom Vortag stehen sieht, dreht sie sich auf einem Fuss um und sagt leise zu sich " Wenn ich es nicht sehe, kann mans mir nicht vorhalten" und marschiert mit geschlossen Augen wiedr nach draussen.


OOC

danke für die sehr bildlich geschriben Geschichte. Vielleicht ist ja für deine kreative Ader unser Geschichtenbuch auch etwas. Vielleicht ein Tagebuch des Jägers ? Würde bestimmt sich gut machen.
Freue mich dich InGame kennenzu lernen

Shego.

ooc: Hallo, hallo. Danke für das Weiterspinnen des Fadens. Bedauerlicherweise muss ich meine Bewerbung zurückziehen. Das hat jedoch gar nichts mit Euch zu tun, nicht mal mit WoW. Da dadurch sehr fraglich ist, ob ich die nächsten Monate überhaupt zum spielen komme, suche ich erst einmal keine RP-Gilde mehr. Wer ist schon gern eine Karteileiche von Beginn an.
Viel Spaß und Erfolg euch allen.

Keljar

Hallöchen und guten Morgen,

Das ist natürlich sehr schade, aber wie du schon sagtest, macht es wenig sinn ohne Zeit.

Selbstverständlich kannst du dich jederzeit auf deine jetzige Bewerbung berufen, solltest du wieder die Zeit und Lust finden und wir würden uns natürlich freuen.

Also dann Viel Erfolg und bis dann...

.. wünschen die Nebelwanderer.