Bericht: DER HORT DES MEISTERS
Verfasst: 24. November 2011, 12:56
Lillie hat es sich im Hauptquartier gemütlich gemacht, der Kamin brennt, die Teekanne ist gut gefüllt und auf Zalias Schreibtisch liegt genügend Pergament und Zalias Schreibzeug. Lillie setzt sich an den Schreibtisch, schaut kurz versonnen in die knisternden Flammen des Kamins und fängt an zu schreiben.
Der Hort des Meisters
"Die Geschichte begann schon vor einiger Zeit in Sturmwind, aber mir wurde erst vor kurzem klar, wo sie mich und dann auch unsere Gemeinschaft hin führen würde. Ich denke es macht Sinn am Anfang zu beginnen.
Ich bin, wie viele von Euch wissen, begeisterte Schneiderin und hatte in Miss Gargalla in Sturmwind eine sehr gute und geduldige Lehrerin. Vor einigen Wochen ist Miss Gargalla plötzlich und ohne ein Wort verschwunden. So sehr ich mich auch bemüht habe, die Hintergründe aufzuklären, so ist es mir doch bis heute ein Rätsel geblieben.
Vor ihrem Verschwinden hatte ich sie noch um einige Musterstücke aus ihrem Fundus gebeten und ich hatte meine Bitte schon fast vergessen, als mich vor einigen Tagen die Assistentin von Miss Gargalla ansprach und mir mit Hinweis auf die Bestellung ein Paket aushändigte.
Die Stücke waren alle wunderbar gearbeitet und haben mir viel über die Kunst der meisterlichen Schneiderei vermittelt. Eine große Überraschung war jedoch, dass sich unter den Stücken auch Miss Gargallas Lieblingsrobe befand.
Als ich mir das gute Stück genauer ansah, um die Stoffe, den Zuschnitt und die Führung der Nähte zu verstehen fand ich im Futter der Robe eine ganze Anzahl von Pergamenten. Beim Studium der Papiere wurde mir klar, dass meine alte Lehrmeisterin auf der Suche nach einem geheimen Schatz der Schneiderkunst gewesen ist, dem “Hort des Meisters”. Ganz im Verborgenen schien sie schon einen großen Teil der Suche hinter sich gebracht zu haben. Das letzte Pergament, also die Stelle an der Miss Gargalla ihre Suche abbrechen musste lautet wie folgt:
Der Weg allein ist hier zu Ende
Ihr braucht nun viele gute Hände
Der Lichtschmied aus der Wasserstadt
den nächsten Hinweis für Euch hat
Ein Fluch ihn knechtet, Stund’ um Stund’
versucht zu lindern seine Wund’
Es gibt in Azeroth einige Städte, die am Wasser liegen und auch eine Schmiede haben. Ich habe auch einige nach Hinweisen abgesucht aber dann wurde mir klar, dass der wichtigste Hinweis der Lichtschmied war. Vor langer Zeit habe ich eine Gruppe begleitet, die lichtgeschmiedetes Eisen in der Nähe von Menethil aus einem Wrack geborgen hat. Menethil liegt am Meer und ist von Sümpfen und Wasserläufen umgeben also habe ich beschlossen, die Suche in Menethil zu beginnen. Der Hinweis, dass viele gute Hände nötig seien war dann der Grund, warum ich alle meine Freunde einlud, mich bei der Suche zu unterstützen.
Ein stolzes Aufgebot aus unseren Reihen und einige Gäste trafen sich dann also am Hafen von Menethil, um den Weg von Miss Gargalla fortzusetzen. Angesichts der großen Gruppe konnte ich mir als Priesterin natürlich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, eine kurze Predigt in Form einer kleinen Geschichte zu sprechen. Die Freunde waren gut gelaunt und hörten gern und geduldig zu.
"Ein Forscher war auf der Suche nach alten Artefakten. Nach einer dreiwöchigen, ergebnislosen Suche an der Dunkelküste in Kalimdor wollte er schon aufgeben als er plötzlich bei einer Grabung auf eine völlig unversehrte Kassette stieß. Die Kassette enthielt, sorgfältig eingepackt in kostbare Stoffe, eine wunderschön gearbeitete Phiole, gefüllt mit einer farblosen Flüssigkeit. Mit seinem Fund reiste der Forscher zurück nach Sturmwind um die alten Schriften zu studieren. Der Forscher suchte wochenlang in Bibliotheken und Archiven aber er fand keinen Hinweis auf die Phiole und ihre Bedeutung. Seine Neugier und sein Wissensdurst machten ihn schier verrückt.
Am Ende zerschlug der Forscher die Phiole, um die Flüssigkeit zu untersuchen. Die Analyse war leicht, es war Salzwasser. Enttäuscht von seinem bedeutungslosen Fund zieht der Forscher weiter.
Liebe Freunde lasst uns hoffen, dass unser Forscher nie das Buch findet in dem steht, dass die Phiole aus reinem Sternenstaub geschmolzen war und eine Träne Elunes enthielt. Möge er besser nie erfahren, dass die Phiole geschaffen wurde um die Welt zu retten an einem dunklen Tage. Freunde, ich bitte euch, bewahrt euch das Staunen und den Respekt vor den Wundern der Welt, denn was wäre ein Forscher, wenn es keine Geheimnisse mehr gibt?"
Die Geschichte schien allen gut gefallen zu haben, aber langsam breitete sich Unruhe aus, denn Forscher sind nicht zum Stillsitzen und Zuhören geboren. Ich holte also das letzte Pergament hervor und verlas es vor den Freunden:
Der Weg allein ist hier zu Ende
Ihr braucht nun viele gute Hände
Der Lichtschmied aus der Wasserstadt
den nächsten Hinweis für Euch hat
Ein Fluch ihn knechtet, Stund’ um Stund’
versucht zu lindern seine Wund’
Nach einigen Einwürfen und Diskussionen waren wir uns einig, dass wir den Schmied suchen müssen und was lag näher als die Schmiede? Der Weg zur Schmiede gestaltete sich etwas schwierig, da Menethil überflutet ist und besonders unsere Gnome mit dem tiefen Wasser zu kämpfen hatten. In der Schmiede stand dann auch tatsächlich der Schmied, der zunächst überhaupt nicht reagierte und nur verbissen auf das Eisen einschlug.
Eine Wunde war nicht zu sehen und so rätselten wir eine Weile, wie denn die Wund' des Schmieds zu lindern sei. Nach einer Weile hörte man aus dem dumpfen Gemurmel des Schmieds doch heraus, dass der Durst wohl sein größtes Problem sei. Alle versuchten gleich ihm zu helfen und reichten ihm Getränke aber was immer er anfasste verdampfte sogleich. Die Lösung fand am Ende Culexas, indem er dem Schmied direkt ein Getränk einflößte.
Nach dem kühlen Trunk war der Schmied wie verwandelt und fragte nun, wer von uns denn der Sucher sei und ich musste ihm dann eine Probe meiner Schneiderkunst geben um mich als würdig zu erweisen. Nach der Prüfung gab der Schmied uns das folgende Pergament und wir konnten die Suche fortsetzen.
Der Hinweis zum Ziel ist versteckt in der Erde
Bewacht wird er von einer Kreaturenherde
Wesen aus dieser und einer anderen Welt
bewachen was dem Wächter des Schatzes gefällt
Magie oder Schwert werden die Lösung nicht schaffen
Hacke und Spaten sind weisere Waffen
Die Hinweise wurden diskutiert und wir kamen am Ende auf das große Grabmal und die alte Ausgrabungsstätte als mögliche nächste Station. Am wahrscheinlichsten erschien uns die Ausgrabungsstätte, also machten wir uns auf den Weg, um uns die Kreaturenherde anzusehen. Das Tal war wirklich bevölkert mit Kreaturen aus zwei Welten, Elementare waren die eine Gruppe und gespenstisch wirkende Skelette von Raptoren die andere.
Das Tal zu durchsuchen hätte einen Kampf erfordert, der im Hinweis nicht gewünscht war, deshalb entschieden wir uns für den Weg hinauf in die Berge. Einige Elementare versuchten uns aufzuhalten aber unsere Kämpfer Eolarios und Hinaifu machten schnell klar, wer der Stärkere war.
Am Ende des Weges trafen wir auf eine Höhle, die genauer untersucht wurde und nach einer Weile stieß Tyrgand auf eine Kassette, die einen goldenen Schlüssel und auch wieder ein Pergament enthielt.
Ein Wächter steht im Blumenkreis
alt ist er wohl, doch längst kein Greis
Er hütet die Blumen nicht allein
ein Elfenkind wird bei ihm sein
Schätzt nicht gering, was sie Euch spendet
denn nur durch dies, das Blatt sich wendet
Der Hinweis auf den Ort war eindeutig und so machten wir uns direkt auf den Weg zum Hüter des Sumpfes. Das Elfenkind, das sich beim Hüter befand war uns eine große Hilfe. Rethil, der Hüter sprach nur über die Elfe zu uns, und forderte Beweise für unsere friedliche Gesinnung und unsere Liebe zur Natur. Die Elfe war nicht leicht zufrieden zu stellen. Culexas Regenzauber reichte ihr nicht und so hat wohl Fingas als Druide den Hauptteil des Beweises erbringen müssen, am Ende war der Hüter besänftigt und gab uns das nächste Pergament.
Die Elfe gab uns dann noch einige Backzutaten für Schokoladenkekse und den Hinweis, dass wir gleich hier einen Vorrat backen sollten, den wir sehr bald brauchen würden.
Ein Pfad in Arathi weist euch den Weg
hinab von der Feste, hinunter zum Steg
Sucht mit Vernunft und mit Bedacht
Schnell ist der Wächter aufgewacht
Die Elfe gab euch weisen Rat
nun schreitet schnell und forsch zur Tat
Mitten in unsere anschließende Diskussion kam dann ein völlig unerwartetes Ereignis. Der Himmel verdunkelte sich, das ganze Land schien plötzlich in einem rot-gelbes Leuchten zu versinken. Todesschwinge erschien am Himmel und das Land wurde in einen furchtbaren Feuerregen getaucht. Wie durch ein Wunder hat die ganze Gruppe den Angriff überlebt und alle kamen mit kleineren Blessuren davon.
Als sich alle von ihrem Schreck erholt hatten, machten wir uns mit den Greifen der Station auf den Weg nach Arathi. Glücklicherweise kannten sich einige der Forscher in der Umgebung von Stromgarde gut aus und der Pfad war schnell gefunden. Am Ende des Pfades untersuchten wir zunächst eine Höhle, in der wir aber nichts fanden, danach wandten wir uns dem großen Piratenschiff zu, das verlassen am Steg lag.
Wir untersuchten alle Decks des Schiffes, bis wir am Ende auf den großen Frachtraum ganz unten stießen. Im Frachtraum befand sich eine große Kiste, ich probierte sofort den Schlüssel und er passte wirklich. In dem Moment, als ich die Kiste öffnete, hörten wir schon ein drohendes Knurren von der Treppe her, über die wir gerade gekommen waren.
In der Kiste befand sich ein buntes Sammelsurium aus Piratenkleidung, Schneiderrezepten und ein weiteres Pergament lag obenauf.
Der Wächter für des Schneiders Hort
lässt euch nun nimmermehr hinfort
sputet euch, macht Mummenschanz
denn nur durch den Piraten Tanz
könnt ihr den Fluch des Wächters brechen
und müsst die Zeche hier nicht blechen.
Wir waren wohl in eine Falle geraten und jetzt hieß es schnell zu reagieren. Der Wächter des Schatzes war eine riesige Katze mit glühenden Augen die uns den Rückweg versperrte. Mit zornigem Knurren und hungrigem Blick kam sie langsam auf uns zu. Liesamarie, die im Elfenlager beim Hüter die Schokokekse hergestellt hatte tat das einzig richtige, sie warf alle Schokokekse der Katze vor. Die Katze ließ uns zwar nicht aus den Augen, aber war nun erst einmal beschäftigt.
Das Pergament war schnell gelesen und verstanden, wir mussten uns als Piraten verkleiden, um den Wächter zu täuschen und danach den Piratentanz tanzen, um ihm seinen Fluch zu nehmen. Mit einigen Mühen stürzten sich alle in die Piratenkleidung aus der Kiste und wir tanzten verzweifelt um den Wächter zu entfluchen. Im buchstäblich letzten Moment, also mit dem letzten Schokokeks ist es dann auch gelungen. Die Riesenkatze ließ sich auf den Tanz ein und verwandelte sich wieder in den zahmen Schiffskater.
Die Erleichterung war allen anzusehen und ich stürzte mich noch einmal auf die Schatzkiste um mir den Hort des Meisters anzusehen. Es gab allerhand schöne Rezepte, aber am Boden der Kiste lag auch noch ein weiteres Pergament. Als ich es las, musste ich schmunzeln, die Kiste war noch nicht der Schatz und ich hatte es gar nicht gemerkt. Ich sah in die Runde und verlas das letzte Pergament vor den Freunden:
Dies Schiff birgt einen großen Hort
und nicht nur diese Kiste dort
bedenkt, wodurch die Suche glückte
und wer sich nicht vor Plagen drückte
Die Freunde hier vereint am Platz
sind Euer wahrer großer Schatz
Eine tiefe Verbeugung vor unseren Forschern und den Gästen, alle haben toll mitgemacht und zum Gelingen des Abends beigetragen. Ein wirklich schöner Abend ging zu Ende, Zalia ernannte mich zum Forscher der Nebelwanderer, es gab nette Gespräche, gute Getränke und Gundabru gab noch eine gruselige Geschichte zum Besten.
Am späten Abend löste sich die Runde auf und alle gingen mit recht zufriedenen Gesichtern nach Haus."
Lillie lehnt sich zufrieden lächelnd zurück und legt die beschriebenen Pergamente zu den anderen Berichten der Forscher. Sie trinkt ihren Tee aus, holt sich eine Decke von oben und setzt sich warm eingemummelt vor das Kaminfeuer. Schnell fällt sie zufrieden lächelnd in einen tiefen Schlaf.
Der Hort des Meisters
"Die Geschichte begann schon vor einiger Zeit in Sturmwind, aber mir wurde erst vor kurzem klar, wo sie mich und dann auch unsere Gemeinschaft hin führen würde. Ich denke es macht Sinn am Anfang zu beginnen.
Ich bin, wie viele von Euch wissen, begeisterte Schneiderin und hatte in Miss Gargalla in Sturmwind eine sehr gute und geduldige Lehrerin. Vor einigen Wochen ist Miss Gargalla plötzlich und ohne ein Wort verschwunden. So sehr ich mich auch bemüht habe, die Hintergründe aufzuklären, so ist es mir doch bis heute ein Rätsel geblieben.
Vor ihrem Verschwinden hatte ich sie noch um einige Musterstücke aus ihrem Fundus gebeten und ich hatte meine Bitte schon fast vergessen, als mich vor einigen Tagen die Assistentin von Miss Gargalla ansprach und mir mit Hinweis auf die Bestellung ein Paket aushändigte.
Die Stücke waren alle wunderbar gearbeitet und haben mir viel über die Kunst der meisterlichen Schneiderei vermittelt. Eine große Überraschung war jedoch, dass sich unter den Stücken auch Miss Gargallas Lieblingsrobe befand.
Als ich mir das gute Stück genauer ansah, um die Stoffe, den Zuschnitt und die Führung der Nähte zu verstehen fand ich im Futter der Robe eine ganze Anzahl von Pergamenten. Beim Studium der Papiere wurde mir klar, dass meine alte Lehrmeisterin auf der Suche nach einem geheimen Schatz der Schneiderkunst gewesen ist, dem “Hort des Meisters”. Ganz im Verborgenen schien sie schon einen großen Teil der Suche hinter sich gebracht zu haben. Das letzte Pergament, also die Stelle an der Miss Gargalla ihre Suche abbrechen musste lautet wie folgt:
Der Weg allein ist hier zu Ende
Ihr braucht nun viele gute Hände
Der Lichtschmied aus der Wasserstadt
den nächsten Hinweis für Euch hat
Ein Fluch ihn knechtet, Stund’ um Stund’
versucht zu lindern seine Wund’
Es gibt in Azeroth einige Städte, die am Wasser liegen und auch eine Schmiede haben. Ich habe auch einige nach Hinweisen abgesucht aber dann wurde mir klar, dass der wichtigste Hinweis der Lichtschmied war. Vor langer Zeit habe ich eine Gruppe begleitet, die lichtgeschmiedetes Eisen in der Nähe von Menethil aus einem Wrack geborgen hat. Menethil liegt am Meer und ist von Sümpfen und Wasserläufen umgeben also habe ich beschlossen, die Suche in Menethil zu beginnen. Der Hinweis, dass viele gute Hände nötig seien war dann der Grund, warum ich alle meine Freunde einlud, mich bei der Suche zu unterstützen.
Ein stolzes Aufgebot aus unseren Reihen und einige Gäste trafen sich dann also am Hafen von Menethil, um den Weg von Miss Gargalla fortzusetzen. Angesichts der großen Gruppe konnte ich mir als Priesterin natürlich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, eine kurze Predigt in Form einer kleinen Geschichte zu sprechen. Die Freunde waren gut gelaunt und hörten gern und geduldig zu.
"Ein Forscher war auf der Suche nach alten Artefakten. Nach einer dreiwöchigen, ergebnislosen Suche an der Dunkelküste in Kalimdor wollte er schon aufgeben als er plötzlich bei einer Grabung auf eine völlig unversehrte Kassette stieß. Die Kassette enthielt, sorgfältig eingepackt in kostbare Stoffe, eine wunderschön gearbeitete Phiole, gefüllt mit einer farblosen Flüssigkeit. Mit seinem Fund reiste der Forscher zurück nach Sturmwind um die alten Schriften zu studieren. Der Forscher suchte wochenlang in Bibliotheken und Archiven aber er fand keinen Hinweis auf die Phiole und ihre Bedeutung. Seine Neugier und sein Wissensdurst machten ihn schier verrückt.
Am Ende zerschlug der Forscher die Phiole, um die Flüssigkeit zu untersuchen. Die Analyse war leicht, es war Salzwasser. Enttäuscht von seinem bedeutungslosen Fund zieht der Forscher weiter.
Liebe Freunde lasst uns hoffen, dass unser Forscher nie das Buch findet in dem steht, dass die Phiole aus reinem Sternenstaub geschmolzen war und eine Träne Elunes enthielt. Möge er besser nie erfahren, dass die Phiole geschaffen wurde um die Welt zu retten an einem dunklen Tage. Freunde, ich bitte euch, bewahrt euch das Staunen und den Respekt vor den Wundern der Welt, denn was wäre ein Forscher, wenn es keine Geheimnisse mehr gibt?"
Die Geschichte schien allen gut gefallen zu haben, aber langsam breitete sich Unruhe aus, denn Forscher sind nicht zum Stillsitzen und Zuhören geboren. Ich holte also das letzte Pergament hervor und verlas es vor den Freunden:
Der Weg allein ist hier zu Ende
Ihr braucht nun viele gute Hände
Der Lichtschmied aus der Wasserstadt
den nächsten Hinweis für Euch hat
Ein Fluch ihn knechtet, Stund’ um Stund’
versucht zu lindern seine Wund’
Nach einigen Einwürfen und Diskussionen waren wir uns einig, dass wir den Schmied suchen müssen und was lag näher als die Schmiede? Der Weg zur Schmiede gestaltete sich etwas schwierig, da Menethil überflutet ist und besonders unsere Gnome mit dem tiefen Wasser zu kämpfen hatten. In der Schmiede stand dann auch tatsächlich der Schmied, der zunächst überhaupt nicht reagierte und nur verbissen auf das Eisen einschlug.
Eine Wunde war nicht zu sehen und so rätselten wir eine Weile, wie denn die Wund' des Schmieds zu lindern sei. Nach einer Weile hörte man aus dem dumpfen Gemurmel des Schmieds doch heraus, dass der Durst wohl sein größtes Problem sei. Alle versuchten gleich ihm zu helfen und reichten ihm Getränke aber was immer er anfasste verdampfte sogleich. Die Lösung fand am Ende Culexas, indem er dem Schmied direkt ein Getränk einflößte.
Nach dem kühlen Trunk war der Schmied wie verwandelt und fragte nun, wer von uns denn der Sucher sei und ich musste ihm dann eine Probe meiner Schneiderkunst geben um mich als würdig zu erweisen. Nach der Prüfung gab der Schmied uns das folgende Pergament und wir konnten die Suche fortsetzen.
Der Hinweis zum Ziel ist versteckt in der Erde
Bewacht wird er von einer Kreaturenherde
Wesen aus dieser und einer anderen Welt
bewachen was dem Wächter des Schatzes gefällt
Magie oder Schwert werden die Lösung nicht schaffen
Hacke und Spaten sind weisere Waffen
Die Hinweise wurden diskutiert und wir kamen am Ende auf das große Grabmal und die alte Ausgrabungsstätte als mögliche nächste Station. Am wahrscheinlichsten erschien uns die Ausgrabungsstätte, also machten wir uns auf den Weg, um uns die Kreaturenherde anzusehen. Das Tal war wirklich bevölkert mit Kreaturen aus zwei Welten, Elementare waren die eine Gruppe und gespenstisch wirkende Skelette von Raptoren die andere.
Das Tal zu durchsuchen hätte einen Kampf erfordert, der im Hinweis nicht gewünscht war, deshalb entschieden wir uns für den Weg hinauf in die Berge. Einige Elementare versuchten uns aufzuhalten aber unsere Kämpfer Eolarios und Hinaifu machten schnell klar, wer der Stärkere war.
Am Ende des Weges trafen wir auf eine Höhle, die genauer untersucht wurde und nach einer Weile stieß Tyrgand auf eine Kassette, die einen goldenen Schlüssel und auch wieder ein Pergament enthielt.
Ein Wächter steht im Blumenkreis
alt ist er wohl, doch längst kein Greis
Er hütet die Blumen nicht allein
ein Elfenkind wird bei ihm sein
Schätzt nicht gering, was sie Euch spendet
denn nur durch dies, das Blatt sich wendet
Der Hinweis auf den Ort war eindeutig und so machten wir uns direkt auf den Weg zum Hüter des Sumpfes. Das Elfenkind, das sich beim Hüter befand war uns eine große Hilfe. Rethil, der Hüter sprach nur über die Elfe zu uns, und forderte Beweise für unsere friedliche Gesinnung und unsere Liebe zur Natur. Die Elfe war nicht leicht zufrieden zu stellen. Culexas Regenzauber reichte ihr nicht und so hat wohl Fingas als Druide den Hauptteil des Beweises erbringen müssen, am Ende war der Hüter besänftigt und gab uns das nächste Pergament.
Die Elfe gab uns dann noch einige Backzutaten für Schokoladenkekse und den Hinweis, dass wir gleich hier einen Vorrat backen sollten, den wir sehr bald brauchen würden.
Ein Pfad in Arathi weist euch den Weg
hinab von der Feste, hinunter zum Steg
Sucht mit Vernunft und mit Bedacht
Schnell ist der Wächter aufgewacht
Die Elfe gab euch weisen Rat
nun schreitet schnell und forsch zur Tat
Mitten in unsere anschließende Diskussion kam dann ein völlig unerwartetes Ereignis. Der Himmel verdunkelte sich, das ganze Land schien plötzlich in einem rot-gelbes Leuchten zu versinken. Todesschwinge erschien am Himmel und das Land wurde in einen furchtbaren Feuerregen getaucht. Wie durch ein Wunder hat die ganze Gruppe den Angriff überlebt und alle kamen mit kleineren Blessuren davon.
Als sich alle von ihrem Schreck erholt hatten, machten wir uns mit den Greifen der Station auf den Weg nach Arathi. Glücklicherweise kannten sich einige der Forscher in der Umgebung von Stromgarde gut aus und der Pfad war schnell gefunden. Am Ende des Pfades untersuchten wir zunächst eine Höhle, in der wir aber nichts fanden, danach wandten wir uns dem großen Piratenschiff zu, das verlassen am Steg lag.
Wir untersuchten alle Decks des Schiffes, bis wir am Ende auf den großen Frachtraum ganz unten stießen. Im Frachtraum befand sich eine große Kiste, ich probierte sofort den Schlüssel und er passte wirklich. In dem Moment, als ich die Kiste öffnete, hörten wir schon ein drohendes Knurren von der Treppe her, über die wir gerade gekommen waren.
In der Kiste befand sich ein buntes Sammelsurium aus Piratenkleidung, Schneiderrezepten und ein weiteres Pergament lag obenauf.
Der Wächter für des Schneiders Hort
lässt euch nun nimmermehr hinfort
sputet euch, macht Mummenschanz
denn nur durch den Piraten Tanz
könnt ihr den Fluch des Wächters brechen
und müsst die Zeche hier nicht blechen.
Wir waren wohl in eine Falle geraten und jetzt hieß es schnell zu reagieren. Der Wächter des Schatzes war eine riesige Katze mit glühenden Augen die uns den Rückweg versperrte. Mit zornigem Knurren und hungrigem Blick kam sie langsam auf uns zu. Liesamarie, die im Elfenlager beim Hüter die Schokokekse hergestellt hatte tat das einzig richtige, sie warf alle Schokokekse der Katze vor. Die Katze ließ uns zwar nicht aus den Augen, aber war nun erst einmal beschäftigt.
Das Pergament war schnell gelesen und verstanden, wir mussten uns als Piraten verkleiden, um den Wächter zu täuschen und danach den Piratentanz tanzen, um ihm seinen Fluch zu nehmen. Mit einigen Mühen stürzten sich alle in die Piratenkleidung aus der Kiste und wir tanzten verzweifelt um den Wächter zu entfluchen. Im buchstäblich letzten Moment, also mit dem letzten Schokokeks ist es dann auch gelungen. Die Riesenkatze ließ sich auf den Tanz ein und verwandelte sich wieder in den zahmen Schiffskater.
Die Erleichterung war allen anzusehen und ich stürzte mich noch einmal auf die Schatzkiste um mir den Hort des Meisters anzusehen. Es gab allerhand schöne Rezepte, aber am Boden der Kiste lag auch noch ein weiteres Pergament. Als ich es las, musste ich schmunzeln, die Kiste war noch nicht der Schatz und ich hatte es gar nicht gemerkt. Ich sah in die Runde und verlas das letzte Pergament vor den Freunden:
Dies Schiff birgt einen großen Hort
und nicht nur diese Kiste dort
bedenkt, wodurch die Suche glückte
und wer sich nicht vor Plagen drückte
Die Freunde hier vereint am Platz
sind Euer wahrer großer Schatz
Eine tiefe Verbeugung vor unseren Forschern und den Gästen, alle haben toll mitgemacht und zum Gelingen des Abends beigetragen. Ein wirklich schöner Abend ging zu Ende, Zalia ernannte mich zum Forscher der Nebelwanderer, es gab nette Gespräche, gute Getränke und Gundabru gab noch eine gruselige Geschichte zum Besten.
Am späten Abend löste sich die Runde auf und alle gingen mit recht zufriedenen Gesichtern nach Haus."
Lillie lehnt sich zufrieden lächelnd zurück und legt die beschriebenen Pergamente zu den anderen Berichten der Forscher. Sie trinkt ihren Tee aus, holt sich eine Decke von oben und setzt sich warm eingemummelt vor das Kaminfeuer. Schnell fällt sie zufrieden lächelnd in einen tiefen Schlaf.