Liebe Maria,
die Reise hat uns heute durch eine weite Ebene zu Füßen des Kun Lai Gebirges geführt.
Die Shado Pan
Das Gebirgsmassiv als eindrucksvolles Panorama begrenzt die Ebene nach Norden, die Ebene selbst ist ein furchtbar unwirtliches Gebiet. Unser Lager ist nicht das einzige Heerlager hier, die Shado Pan sind überall vertreten. Die Shado Pan sind bemerkenswerte Kämpfer, in etwa das Gegenteil von den Raufbolden, die man in den Tavernen sieht und dort ständig über den Krieg und ihre Qualitäten schwadronieren.
Shado Pan sind Pandaren, die sofort eine gewisse Autorität ausstrahlen, aber für mich auch immer eine Traurigkeit, die schwer zu beschreiben ist. Es sind stille Leute, die ihre Aufgabe leben, immer bewusst dass ein übermächtiger Gegner bis zum eigenen Tode bekämpft wird und vielleicht ist es diese Nähe zum Tod, die diese Traurigkeit bewirkt. Es passiert mir immer wieder, wenn ich Shado Pan sehe, dass ich die Gruppe viel zu klein schätze, es ist diese Stille nicht nur in Worten sondern auch in ihrem Tun, die sie mit dem Land verschmelzen lässt, eins mit den Nebeln.
Der Weg auf den Lao uns geführt hat bringt uns immer weiter nach Westen, südlich ist eine große Mauer mit einem riesigen Tor zu erkennen und ich frage mich, auf welcher Seite der Mauer ich stehe. Ist sie zum Schutz der dahinter liegenden Lande errichtet, oder ist es genau anders herum? Lao lächelt wieder nur sein gewohntes Lächeln und vertröstet mich auf später.
Lao .. nach den gestrigen Ereignissen scheint er heute wieder ganz der alte zu sein. Ruhig und ausgeglichen führt er die Gruppe und mit der Zeit genieße ich die klare, kalte Bergluft, die aus dem Gebirge herüber weht. Nach einer Weile scheint die riesige Mauer im Süden, nach Osten zu schwenken und Lao wendet sich nun direkt der Mauer zu.
„Der Schlangenrücken“, beginnt Lao, nicht ohne Stolz, „Die Mauer ist zum Schutz vor den Mantis errichtet und wird von den Shado Pan - den Wächtern auf der Mauer - bewacht. Folgt mir.“ Wir führen unsere Reittiere bis an die Mauer, als wir näher kommen sehe ich ein Tor in den Steinen und Shado Pan Wachen, die davor stehen.
Lao wechselt einige Worte mit den Wachen und sie öffnen ohne ein Wort das Tor um uns eintreten zu lassen. Der Raum hinter dem Tor ist groß und wegen der fehlenden Fenster nur durch eine dünnen Lichtstreif von oben und eine Reihe von Fackeln und Leuchtern erhellt. Je länger ich mich umsehe, desto mehr Shado Pan kann ich erkennen doch sobald ich mich nicht mehr darauf konzentriere sind sie verschwunden, in Nischen im Schatten in den Rauchschwaden der Fackeln. Es ist kaum mehr als leises Murmeln zu hören, obwohl hier sicherlich eine Kompanie dieser Kämpfer stationiert ist.
Lao grüßt den Kommandanten respektvoll und dieser nickt uns freundlich aber still zu. Lao stellt uns vor und fragt den Offizier, ob wir die Mauer betreten dürfen um uns einen Blick auf das Bauwerk und die dahinter liegenden Lande zu ermöglichen. Der Offizier berät sich kurz mit einem Soldaten und willigt dann ein, da die Situation im Augenblick ruhig sei. Er spricht ruhig und sehr ernst als er uns einschärft den Soldaten unbedingt und sofort Folge zu leisten, wenn die Situation sich ändern sollte.
Zwei Shado Pan begleiten uns dann über eine Treppe zur Spitze des Gebäudes, das einen Eckturm der Mauer darstellt. Oben auf der Mauer begrüßt uns ein scharfer eiskalter Wind und ich verstehe augenblicklich, warum die Shado Pan meist bis auf schmale Augenschlitze verhüllt sind.
Das Bauwerk ist gewaltig, über die Mauer könnten sicherlich 8 Reiter nebeneinander reiten und hätten immer noch Platz, sie ist so hoch, dass ein Sturz von der Mauer den sicheren Tod bedeuten würde. Die Länge der Mauer ist nicht zu erfassen. Sie verliert sich in beiden Richtungen in den Nebeln und ich zweifele nicht an Laos Aussage, dass die Mauer die ganze Insel teilt, in die Gebiete der Mantis und den Rest Pandarias.
Nur kleine Bereiche der Länder jenseits der Mauer können wir sehen. Auf der einen Seite das Tal der ewigen Blüten, in dem es riesige Paläste geben soll und in dem noch immer Mogu ihr Unwesen treiben sollen, auf der anderen Seite die Tonlong Steppe, ein weites Grasland. Das eigentliche Kernland der Mantis, Schreckensöde genannt, soll sich noch weiter im Südwesten befinden. Auf der Seite der Tonlongsteppe ist in einiger Entfernung ein großes Lager zu erkennen, aber es scheint verlassen.
Nach kurzer Zeit sind meine Lippen nur noch blaue Striche und auch die Freunde versuchen sich mit ihren Umhängen gegen den eiskalten Wind zu schützen. Alle sind dankbar, als Lao uns bittet, ihm wieder nach unten in den Turm zu folgen. Der Kommandant weist uns eine Nische zu, in der wir lagern und die Nacht verbringen können. Dankbar nehmen wir von den Soldaten eine Schüssel heißer Suppe an und im Gespräch mit den Freunden werden die Eindrücke des Tages verarbeitet, bevor einer nach dem anderen in seinen Schafsack kriecht.
Ich werde Dir morgen weiter berichten Maria, möge das Licht über uns wachen.
Lillie
Lillie - Eine Priesterin des Lichts
Re: Lillie - Eine Priesterin des Lichts
Suche nicht den Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg
Re: Lillie - Eine Priesterin des Lichts
Liebe Maria,
heute schreibe ich Dir aus dem Tempel des weißen Tigers am Rande des Kun Lai Gebirges.
Glück
Als ich am Morgen wach wurde, war ich zunächst überrascht über die Dunkelheit, die mich umfing. Die große Halle im Eckturm des Schlangenrückens war nur sehr sparsam ausgeleuchtet und so suchte ich ich im Dunkeln meine Sachen zusammen und machte mich reisefertig. Außerhalb unserer Nische wurde es etwas heller aber für mich war es auch hier noch viel zu dunkel um mich wirklich wohl zu fühlen.
Nach einem einfachen, aber sättigenden Frühstück verabschiedeten wir uns von den Shado Pan und der Kommandant wünschte uns den Schutz der Erhabenen für unsere Reise. "Licht mit Euch" erschien mir hier nicht der passende Gruß und so nickte ich den Soldaten nur freundlich zu und bedankte mich für die freundliche Aufnahme. Selten habe ich die Morgensonne so genossen, wie in dem Moment als sich die schwere gepanzerte Tür öffnete und wir in das Tageslicht traten.
Unser nächstes Ziel sollte der Ort Einfass werden und so trotteten unsere Schildkröten nun in Richtung des Kunlai Massivs. Die majestätischen Gipfel in ihrem Weiß, vor dem stahlend blauen Himmel sind ein wunderschönes Panorama aber die Kälte wurde immer spürbarer. Etwas wehmütig dachte ich an das intensive Grün des Jadewaldes und im fruchtbaren Tal der 4 Winde zurück, während uns hier nur karger Fels umgab und jedes kleine Kraut schon zum Lichtblick wurde.
Immer wieder begegneten uns Gruppen von Händlern, die meist zu Fuß unterwegs waren oder ihre Waren auf Yaks geladen hatten. Die relativ kleinen Wesen nennen sich Grummel, wie Lao mir erzählte. Es war beeindruckend zu sehen, wie diese kleinen Kerle mit riesigen Lastpaketen langsam aber stetig ihren Weg gingen und trotzdem immer ein nettes Wort bei einer Begegnung mit anderen Reisenden fanden.
Einfass ist wohl hauptsächlich ein Basislager für Expeditionen in das Kun Lai Massiv, alle Sorten Ausrüstung waren dort zu haben und natürlich auch ein Gasthaus, das für die Verpflegung der Reisenden sorgte. Gemeinsam mit Lao sprach ich als erstes mit dem Stallmeister, denn meine Schildkröte war für die Kälte der Berge einfach nicht geschaffen. Er bot an, sie mit einer der nächsten Karawanen in das grüne Tal zurückzuschicken und ich zahlte gern eine kleine Summe dafür, dass das gute Tier wieder in seine Heimat gelangt.
Auf der Suche nach einem neuen Reittier bot mir der Händler seine Yaks an, die mir aber aufgrund des strengen Geruchs nicht so recht gefielen. Der Händler lachte und meinte er hätte auch noch eine Alternative, die ihm immer nur Ärger macht und die er nicht gemeinsam mit seinen Yaks unterbringen konnte, er bot auch gleich einen Preislass an. Als ich das Tier sah, war ich sofort begeistert, es war ein Säbler, wahrscheinlich aus Winterquell und sicherlich das schönste Reittier, dass ich mir vorstellen konnte. Wir wurden uns bald einig und ich freundete mich schnell mit dem Säbler an, nachdem ich eine gute Fleischportion aus dem Gasthaus geholt hatte.
Lao wollte nach dem Essen wieder aufbrechen aber ich bat noch um ein wenig Zeit um den Markt im Lager zu besuchen und er nickte zustimmend. Ich nutzte die Gelegenheit, um mich ein wenig mit einem Grummel zu unterhalten. Unglaubliche Mengen an verschiedensten Waren waren in seinem riesigen Rucksack untergebracht und der Grummel wurde nicht müde, mir alles zu zeigen und zu erklären. Ich kaufte ihm eine warme Fellmütze ab und er schien recht zufrieden mit dem Geschäft.
"Welchen Glücksbringer hast Du?", war eine Frage, die mich dann doch überraschte. Ich hob hilflos lächelnd die Schultern und sagte ihm, das ich nicht an solche Talismane glaube. Er lächelte auch und meinte, dass ich wohl ein sehr glücklicher Mensch sein müsse, wenn ich auf ein wenig zusätzliches Glück so einfach verzichten könne. Er nahm eine Kassette aus seinem Rucksack, kramte eine Weile darin herum und überreichte mir dann lächelnd eine Kette mit kupfernem Anhänger in Form einer Sonne. Auf meine Frage nach dem Preis wehrte er lachend ab, "Wenn Dein Glück sich vermehrt ist es gut, die Welt braucht Glück".
Glück .. als Geschenk? Kann es etwas wunderbareres geben? Ich war tief beeindruckt von dem kleinen bescheidenen, freundlichen Kerl und suchte in meinem Gepäck nach etwas, dass ich ihm schenken könnte. Eine kleine Dose mit getrockneten Rosenblättern habe ich immer bei mir und ich reichte sie ihm als Dank. Er schaut recht verdutzt, öffnete dann aber die Dose auf meine Bitte und roch an den Blättern. "Ich danke Euch, Reisende, Euer Geschenk riecht nach Glück", sagte der Grummel mit einem strahlenden Lächeln und verstaute die kleine Dose sehr sorgfältig in seinem Rucksack.
Zurück bei den Freunden, stiegen wir nun auf unsere Tiere und ich kuschelte mich wohlig in das dichte Winterfell des Säblers und wir brachen gleich auf, da Lao auf die Weiterreise drängte. Wir wollten noch zum Tempel des weißen Tigers und es ging über schmale Pfade durch zunehmend größere verschneite Gebiete. Nach einer Weile tauchte die riesige Tempelanlage vor uns auf, aber über die gewundenen Pfade waren wir noch eine ganze Weile unterwegs.
Der wiegende Gang der starken Katze sorgte bald dafür, dass meine Gedanken bald anfingen zu wandern. Der kleine Grummel ging mir noch immer durch den Kopf. Überall hier im Gebiet des Kun Lai habe ich schon diese kleinen Händler gesehen, immer fleißig in ihre Arbeit vertieft. Ich dachte immer, dass sich auch ihre Gedanken nur um ihre Waren, um Preise und vielleicht noch um den Weg zum nächsten Markt drehen. Nach meinem Gespräch mit dem Grummel in Einfass sah ich sie mit anderen Augen.
Glück .. dieses kleine Wort, das für jeden eine ganze Welt von Gedanken, Hoffnungen und schönen Erlebnissen öffnet. Glück, das nicht nur ein unverbindlicher Gruß war, sondern eine feste Größe in der Welt der Grummel. Glück als erstrebenswertes Ziel für sich selbst und die, mit denen man umgeht. Ein wenig schämte ich mich, weil ich die kleinen Kerle vorher nur als fleißige Ameisen sah. Sie sind viel mehr.
Wir betraten die große Tempelanlage und wurden auch hier wieder freundlich empfangen von den Mönchen.
Ich werde Dir morgen weiter berichten, Maria. Ich möchte später noch versuchen mit Lai zu sprechen über Lao und die Geister, die ihn so belasten.
Lillie
Suche nicht den Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg
Re: Lillie - Eine Priesterin des Lichts
Liebe Maria,
gestern erreichten wir das Ziel unserer Reise, lass es mich erzählen.
Zouchin
Als ich am Morgen erwachte hielt ich noch immer den Glücksbringer in der Hand, den mir gestern der Grummel geschenkt hatte. Eigentlich hätte ich das Geschenk lieber an Lao weitergegeben, denn er wirkte mit jedem Tag etwas unglücklicher. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass er sich mehr und mehr auf ein Ereignis vor zu bereiten schien, dass am Ende unseres Weges wartete.
Wir verließen den Tempel recht früh und ich wollte nicht wiedersprechen, obwohl ich mich gern noch mit den Mönchen unterhalten hätte, denn die Welt der alten Götter, der Titanen, der Mogu und der Erhabenen hatte für mich noch viele ungeklärte Fragen. Ich beschloss meine Fragen später zu stellen und vielleicht auch noch einmal zurückzukehren um die heiligen Stätten der Pandaren noch einmal zu besuchen.
Für den Moment schien es mir das Wichtigste, dass Lao unser pandarischer Führer seinen Weg zu einem Abschluss bringt, auch wenn ich noch immer nicht wusste worin dieser Abschluss bestehen würde.
Gleich nach dem Frühstück, zu dem uns die Mönche einluden und bei dem es an nichts fehlte, brachen wir auf und folgten Lao wieder in Richtung der Kun Lai Gebirgskette. Die kalte klare Luft tat gut und mein Säbler trug mich mit traumhaft sicheren Schritten durch den Schnee bis nach einiger Zeit eine Öffnung im Gebirge sich abzeichnete. Wir ritten auf einen Tunnel zu und er schien nicht natürlichen Ursprungs, sondern mit vielen Händen aus dem Berg geschlagen.
Die Ausmaße des Tunnels waren gewaltig und sicher nicht nur für Grummel und Pandaren angefertigt. Die Mogu hatten diesen Tunnel geplant und Pandaren haben den Plan umgesetzt, so erklärte es Lao, auf meine Frage.
Ich beobachtete Lao schon eine ganze Weile und hier schien es mir, als seien wir seinem Ziel inzwischen sehr nah. Am Ende des Tunnels wartete wieder eine Überraschung auf uns. Wir standen auf einer Terrasse, die einen weiten Blick über das Küstenland und das Meer vor uns erlaubte. Von hier oben sahen das sanfte Grün und die Ortschaft unter uns traumhaft schön aus. Ich fragte mich nur, wie wir von hier nach unten gelangen sollten, denn es führten weder Treppen noch Wege nach unten.
Gerade als ich Meister Lao fragen wollte, wie es nun weiter gehen sollte, kam die Lösung des Problems buchstäblich herangeschwebt. Ein Ballon, gefüllt mit heißer Luft schwebte wohl in einem Pendelverkehr zwischen Berg und Talstation.
Es kostete einen Moment der Überwindung, in den relativ kleinen Korb zu steigen, aber das Hinunterschweben entschädigte für alle Strapazen des Weges. Leicht wie eine Feder schwebte der Ballon hinunter ins Tal mit dem Ort Zouchin. In kleinen Gruppen schwebten nacheinander alle in der Talstation ein und ich sah nur strahlend lächelnde Gesichter – außer bei Lao. Er wirkte recht ernst und ein bisschen entrückt.
Ruhig fragte uns Lao, ob wir in den Ort ins Gasthaus gehen möchten, oder ob wir ihn bei seinem Gang begleiten wollen. Alle wunderten sich ein wenig über eine solche Frage und ich sagte ihm gleich, dass wir die Reise gemeinsam begonnen haben und wir sie auch gemeinsam weiterführen und beenden wollen. Lao nickte dankbar lächelnd und so setzte sich unsere Gruppe in Bewegung.
Unsere Reittiere hatten wir an der Bergstation einer jungen Pandarin übergeben, die die Tiere gut versorgte und so gingen wir zu Fuß. Der Weg war nicht weit und als ich das Ziel sah, ging mir doch mein Lächeln ein wenig verloren.
Wunderschön mit blühenden Bäumen bestanden, lag ein kleiner Friedhof vor uns. Lao ging wie ferngesteuert vor uns weiter und sank vor einem der Gräber auf die Knie. Die Gruppe sammelte sich hinter ihm und ich legte ihm meine Hand auf die Schulter um ihm zu zeigen, dass er nicht allein ist.
Lao sprach nur wenige Sätze, bevor ihm die Stimme versagte, aber die Sätze reichten, um zu verstehen, dass dies das Grab von Alessaja war. Niemand von uns kannte sie persönlich, aber jeder wusste sofort, dass hier eine große Liebe ihr schreckliches Ende fand.
Nachdem Lao die Stimme versagte, übernahm ich es einige Worte für Alessaja zu sprechen, Ich kannte sie nicht, aber ein Wesen dass so geliebt wird hat sich in seinem Leben einen Platz in der Ewigkeit verdient und dazu sprach ich dann einige Sätze und fügte ein kleines Gebet, an das Licht und die Erhabenen Pandarias hinzu.
So sehr mich das Ziel der Reise auch überraschte, so sehr freute ich mich doch, dass Lao mit dieser Reise noch einmal Abschied nehmen konnte und ein Versprechen erfüllen konnte, das er vor langer Zeit gegeben hatte.
Der Abend endete in einer Stille, die aber nichts Beklemmendes hatte, sondern die Gemeinschaft noch näher zusammenrücken ließ. Zum Sonnenuntergang saß ich noch auf der Terrasse des Gasthauses, als Lao herauskam, sich dazu setzte und den Sonnenuntergang auf sich wirken ließ.
gestern erreichten wir das Ziel unserer Reise, lass es mich erzählen.
Zouchin
Als ich am Morgen erwachte hielt ich noch immer den Glücksbringer in der Hand, den mir gestern der Grummel geschenkt hatte. Eigentlich hätte ich das Geschenk lieber an Lao weitergegeben, denn er wirkte mit jedem Tag etwas unglücklicher. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass er sich mehr und mehr auf ein Ereignis vor zu bereiten schien, dass am Ende unseres Weges wartete.
Wir verließen den Tempel recht früh und ich wollte nicht wiedersprechen, obwohl ich mich gern noch mit den Mönchen unterhalten hätte, denn die Welt der alten Götter, der Titanen, der Mogu und der Erhabenen hatte für mich noch viele ungeklärte Fragen. Ich beschloss meine Fragen später zu stellen und vielleicht auch noch einmal zurückzukehren um die heiligen Stätten der Pandaren noch einmal zu besuchen.
Für den Moment schien es mir das Wichtigste, dass Lao unser pandarischer Führer seinen Weg zu einem Abschluss bringt, auch wenn ich noch immer nicht wusste worin dieser Abschluss bestehen würde.
Gleich nach dem Frühstück, zu dem uns die Mönche einluden und bei dem es an nichts fehlte, brachen wir auf und folgten Lao wieder in Richtung der Kun Lai Gebirgskette. Die kalte klare Luft tat gut und mein Säbler trug mich mit traumhaft sicheren Schritten durch den Schnee bis nach einiger Zeit eine Öffnung im Gebirge sich abzeichnete. Wir ritten auf einen Tunnel zu und er schien nicht natürlichen Ursprungs, sondern mit vielen Händen aus dem Berg geschlagen.
Die Ausmaße des Tunnels waren gewaltig und sicher nicht nur für Grummel und Pandaren angefertigt. Die Mogu hatten diesen Tunnel geplant und Pandaren haben den Plan umgesetzt, so erklärte es Lao, auf meine Frage.
Ich beobachtete Lao schon eine ganze Weile und hier schien es mir, als seien wir seinem Ziel inzwischen sehr nah. Am Ende des Tunnels wartete wieder eine Überraschung auf uns. Wir standen auf einer Terrasse, die einen weiten Blick über das Küstenland und das Meer vor uns erlaubte. Von hier oben sahen das sanfte Grün und die Ortschaft unter uns traumhaft schön aus. Ich fragte mich nur, wie wir von hier nach unten gelangen sollten, denn es führten weder Treppen noch Wege nach unten.
Gerade als ich Meister Lao fragen wollte, wie es nun weiter gehen sollte, kam die Lösung des Problems buchstäblich herangeschwebt. Ein Ballon, gefüllt mit heißer Luft schwebte wohl in einem Pendelverkehr zwischen Berg und Talstation.
Es kostete einen Moment der Überwindung, in den relativ kleinen Korb zu steigen, aber das Hinunterschweben entschädigte für alle Strapazen des Weges. Leicht wie eine Feder schwebte der Ballon hinunter ins Tal mit dem Ort Zouchin. In kleinen Gruppen schwebten nacheinander alle in der Talstation ein und ich sah nur strahlend lächelnde Gesichter – außer bei Lao. Er wirkte recht ernst und ein bisschen entrückt.
Ruhig fragte uns Lao, ob wir in den Ort ins Gasthaus gehen möchten, oder ob wir ihn bei seinem Gang begleiten wollen. Alle wunderten sich ein wenig über eine solche Frage und ich sagte ihm gleich, dass wir die Reise gemeinsam begonnen haben und wir sie auch gemeinsam weiterführen und beenden wollen. Lao nickte dankbar lächelnd und so setzte sich unsere Gruppe in Bewegung.
Unsere Reittiere hatten wir an der Bergstation einer jungen Pandarin übergeben, die die Tiere gut versorgte und so gingen wir zu Fuß. Der Weg war nicht weit und als ich das Ziel sah, ging mir doch mein Lächeln ein wenig verloren.
Wunderschön mit blühenden Bäumen bestanden, lag ein kleiner Friedhof vor uns. Lao ging wie ferngesteuert vor uns weiter und sank vor einem der Gräber auf die Knie. Die Gruppe sammelte sich hinter ihm und ich legte ihm meine Hand auf die Schulter um ihm zu zeigen, dass er nicht allein ist.
Lao sprach nur wenige Sätze, bevor ihm die Stimme versagte, aber die Sätze reichten, um zu verstehen, dass dies das Grab von Alessaja war. Niemand von uns kannte sie persönlich, aber jeder wusste sofort, dass hier eine große Liebe ihr schreckliches Ende fand.
Nachdem Lao die Stimme versagte, übernahm ich es einige Worte für Alessaja zu sprechen, Ich kannte sie nicht, aber ein Wesen dass so geliebt wird hat sich in seinem Leben einen Platz in der Ewigkeit verdient und dazu sprach ich dann einige Sätze und fügte ein kleines Gebet, an das Licht und die Erhabenen Pandarias hinzu.
So sehr mich das Ziel der Reise auch überraschte, so sehr freute ich mich doch, dass Lao mit dieser Reise noch einmal Abschied nehmen konnte und ein Versprechen erfüllen konnte, das er vor langer Zeit gegeben hatte.
Der Abend endete in einer Stille, die aber nichts Beklemmendes hatte, sondern die Gemeinschaft noch näher zusammenrücken ließ. Zum Sonnenuntergang saß ich noch auf der Terrasse des Gasthauses, als Lao herauskam, sich dazu setzte und den Sonnenuntergang auf sich wirken ließ.
Suche nicht den Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg
Re: Lillie - Eine Priesterin des Lichts
DIE SCHATTEN VON DRAENOR
Arili
Ich bin tatsächlich in Draenor, Maria. Der Name wird Dir wohl nicht viel sagen und auch ich bin noch ziemlich am Anfang mit meinem Verstehen der Zusammenhänge. Wahrscheinlich ist es wie immer gut die Geschichte dort zu beginnen, wo sie anfing.
Es begann vor einiger Zeit in Westfall. Ich begleitete eine Reisegruppe, die sich aufgemacht hatte um zunächst nach Beutebucht und später bis ins Heimatland der Tauren zu reisen. Es gab eine Reihe von Schwierigkeiten, wegen der Ausrüstung aber auch die Gruppe untereinander war noch nicht richtig aufeinander abgestimmt und so brach ein Teil der Gruppe die Reise ab, ein anderer Teil kehrte zurück nach Sturmwind um bessere Ausrüstung und Vorräte zu beschaffen.
Ich blieb mit einer Handvoll Freunde in einem kleinen Lager im Süden Westfalls und wir warteten auf die Rückkehr der anderen. In der Gegend trieben sich einige Gruppen Worgs herum, aber sie waren zu sehr mit Streitigkeiten untereinander beschäftigt, als das sie nennenswert Notiz von uns genommen hätten.
Am Morgen des zweiten Tages beschlossen wir zum nahen Strand aufzubrechen, um zu angeln. Ich wusste noch aus früheren Reisen, dass es in der Nähe auch einen kleinen Hof gab, auf dem wir unsere Wasservorräte auffüllen wollten. Unsere spärlichen Vorräte ließen wir unbewacht im Lager, denn es war nicht viel mehr, als die Reste der Mahlzeiten und ein paar Decken, alles weitere trugen wir bei uns.
Wir wanderten zunächst zum Strand und unsere Angler waren schnell mit Leidenschaft dabei, die winzigen Fischchen an ihren Haken größer zu reden. Ich erkundete in der Zwischenzeit ein wenig die Umgebung. Der alte einsame Hof war noch immer da und einen Brunnen gab es auch. Ich kehrte zu unseren Anglern zurück und wir machten uns dann gemeinsam noch einmal auf zu dem Hof und füllten unsere Wasserflaschen am Brunnen.
Erfrischt von dem kühlen Brunnenwasser und mit der Aussicht auf ein paar am Feuer geröstete Fische wanderten wir dann gut gelaunt zurück zu unserem Lager. Nicht weit entfernt von unserem Ziel stand sie dann plötzlich vor uns. Ich kann nicht sagen wer von der Begegnung überraschter war, das offenbar noch sehr junge und recht ausgemergelte Draeneimädchen, oder wir.
Auf dem Arm trug sie so viel von unseren Vorräten, wie sie nur tragen konnte und ich musste über dieses Bild doch ein wenig schmunzeln. Die Kleine war zu Tode erschrocken und sah sich panisch nach einem Versteck um.
Ich sprach beruhigend auf sie ein und reichte ihr ein Tuch, damit sie ihre "Beute" besser tragen konnte.
Damit hatte ich wohl das Eis gebrochen und das Mädchen war nicht mehr ganz so sehr auf wilde Flucht ausgerichtet. Wirklich trauen wollte sie uns aber auch noch nicht und so hielt sie sich in gewisser Entfernung und wir ließen ihr diesen Sicherheitsabstand. Ich lud sie ein uns zu folgen und sie tat es auch, wenn auch nur in großem Abstand und sehr vorsichtig.
Im Lager taute das Mädchen dann zusehends auf, nachdem sie einige gebratene Fische verschlungen hatte und unser Culexas ihr sogar noch ein wenig Schokolade gab. Weil sie so zitterte reichte ich ihr eine von unseren Decken und setzte noch eine kleine Stoffpuppe darauf, die ich immer gern aus Stoffresten nähe.
Für die nächste Zeit war die Kleine verschwunden, denn sie wickelte sich so mitsamt der Puppe in die Decke, dass nur noch die Decke zu sehen war. Unsere ersten Gespräche fanden dann auch eher zwischen mir und der Decke statt, so dass sie schnell den Spitznamen „Wandernde Decke“ bekam.
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich ein wenig mehr über die Kleine erfuhr. Sie nannte sich Arili und war wohl schon eine ganze Weile allein unterwegs. Orks haben wohl ihre Heimatsiedlung überfallen und dort grauenhaft gewütet. Wo genau diese Heimat war, konnte ich zunächst nicht erfahren. Ich wollte das Kind aber auch nicht weiter quälen und beließ es erst einmal dabei.
Man merkte ihr an, dass sie ziemlich allein in dieser fremden Welt war und so luden wir sie ein, sich uns anzuschließen. Das neue Zuhause tat ihr gut und sie lebte sichtlich auf.
In der nächsten Zeit erfuhr ich nach und nach mehr über Arili und über ihre Geschichte. Um diese Geschichte zu verstehen, muss ich Dir aber noch etwas über eine neue Bedrohung erzählen, die aus dem dunklen Portal über Azeroth herein gebrochen ist. Ich werde Dir morgen weiter berichten, Maria.
Lillie schließt das kleine Buch und legt es zu den Schreibutensilien in die Ledertasche zurück. Ihr Blick geht zum Himmel zu dem riesigen Mond von Draenor und sie versinkt für einige Momente im Gebet.
Arili
Ich bin tatsächlich in Draenor, Maria. Der Name wird Dir wohl nicht viel sagen und auch ich bin noch ziemlich am Anfang mit meinem Verstehen der Zusammenhänge. Wahrscheinlich ist es wie immer gut die Geschichte dort zu beginnen, wo sie anfing.
Es begann vor einiger Zeit in Westfall. Ich begleitete eine Reisegruppe, die sich aufgemacht hatte um zunächst nach Beutebucht und später bis ins Heimatland der Tauren zu reisen. Es gab eine Reihe von Schwierigkeiten, wegen der Ausrüstung aber auch die Gruppe untereinander war noch nicht richtig aufeinander abgestimmt und so brach ein Teil der Gruppe die Reise ab, ein anderer Teil kehrte zurück nach Sturmwind um bessere Ausrüstung und Vorräte zu beschaffen.
Ich blieb mit einer Handvoll Freunde in einem kleinen Lager im Süden Westfalls und wir warteten auf die Rückkehr der anderen. In der Gegend trieben sich einige Gruppen Worgs herum, aber sie waren zu sehr mit Streitigkeiten untereinander beschäftigt, als das sie nennenswert Notiz von uns genommen hätten.
Am Morgen des zweiten Tages beschlossen wir zum nahen Strand aufzubrechen, um zu angeln. Ich wusste noch aus früheren Reisen, dass es in der Nähe auch einen kleinen Hof gab, auf dem wir unsere Wasservorräte auffüllen wollten. Unsere spärlichen Vorräte ließen wir unbewacht im Lager, denn es war nicht viel mehr, als die Reste der Mahlzeiten und ein paar Decken, alles weitere trugen wir bei uns.
Wir wanderten zunächst zum Strand und unsere Angler waren schnell mit Leidenschaft dabei, die winzigen Fischchen an ihren Haken größer zu reden. Ich erkundete in der Zwischenzeit ein wenig die Umgebung. Der alte einsame Hof war noch immer da und einen Brunnen gab es auch. Ich kehrte zu unseren Anglern zurück und wir machten uns dann gemeinsam noch einmal auf zu dem Hof und füllten unsere Wasserflaschen am Brunnen.
Erfrischt von dem kühlen Brunnenwasser und mit der Aussicht auf ein paar am Feuer geröstete Fische wanderten wir dann gut gelaunt zurück zu unserem Lager. Nicht weit entfernt von unserem Ziel stand sie dann plötzlich vor uns. Ich kann nicht sagen wer von der Begegnung überraschter war, das offenbar noch sehr junge und recht ausgemergelte Draeneimädchen, oder wir.
Auf dem Arm trug sie so viel von unseren Vorräten, wie sie nur tragen konnte und ich musste über dieses Bild doch ein wenig schmunzeln. Die Kleine war zu Tode erschrocken und sah sich panisch nach einem Versteck um.
Ich sprach beruhigend auf sie ein und reichte ihr ein Tuch, damit sie ihre "Beute" besser tragen konnte.
Damit hatte ich wohl das Eis gebrochen und das Mädchen war nicht mehr ganz so sehr auf wilde Flucht ausgerichtet. Wirklich trauen wollte sie uns aber auch noch nicht und so hielt sie sich in gewisser Entfernung und wir ließen ihr diesen Sicherheitsabstand. Ich lud sie ein uns zu folgen und sie tat es auch, wenn auch nur in großem Abstand und sehr vorsichtig.
Im Lager taute das Mädchen dann zusehends auf, nachdem sie einige gebratene Fische verschlungen hatte und unser Culexas ihr sogar noch ein wenig Schokolade gab. Weil sie so zitterte reichte ich ihr eine von unseren Decken und setzte noch eine kleine Stoffpuppe darauf, die ich immer gern aus Stoffresten nähe.
Für die nächste Zeit war die Kleine verschwunden, denn sie wickelte sich so mitsamt der Puppe in die Decke, dass nur noch die Decke zu sehen war. Unsere ersten Gespräche fanden dann auch eher zwischen mir und der Decke statt, so dass sie schnell den Spitznamen „Wandernde Decke“ bekam.
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich ein wenig mehr über die Kleine erfuhr. Sie nannte sich Arili und war wohl schon eine ganze Weile allein unterwegs. Orks haben wohl ihre Heimatsiedlung überfallen und dort grauenhaft gewütet. Wo genau diese Heimat war, konnte ich zunächst nicht erfahren. Ich wollte das Kind aber auch nicht weiter quälen und beließ es erst einmal dabei.
Man merkte ihr an, dass sie ziemlich allein in dieser fremden Welt war und so luden wir sie ein, sich uns anzuschließen. Das neue Zuhause tat ihr gut und sie lebte sichtlich auf.
In der nächsten Zeit erfuhr ich nach und nach mehr über Arili und über ihre Geschichte. Um diese Geschichte zu verstehen, muss ich Dir aber noch etwas über eine neue Bedrohung erzählen, die aus dem dunklen Portal über Azeroth herein gebrochen ist. Ich werde Dir morgen weiter berichten, Maria.
Lillie schließt das kleine Buch und legt es zu den Schreibutensilien in die Ledertasche zurück. Ihr Blick geht zum Himmel zu dem riesigen Mond von Draenor und sie versinkt für einige Momente im Gebet.
Suche nicht den Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg
Re: Lillie - Eine Priesterin des Lichts
Das dunkle Portal
Liebe Maria,
von der kleinen Arili habe ich Dir erzählt und nun muss ich noch eine Geschichte erzählen, damit du Dir vorstellen kannst, wie sehr sich die Welt hier in Azeroth verändert hat.
In letzter Zeit gab es immer mehr Berichte von mehr oder weniger großen Scharmützeln aus der Gegend rund um die Feste Nethergarde. Ich hörte von schweren Kämpfen in den Sümpfen des Elends und von starken Orktruppen, die auf Nethergarde zurückten. Es war eine ganze Weile ein Rätsel, wo solch große Truppenkontingente so plötzlich herkamen, aber nach einer Weile wurde klar, dass sie ihren Nachschub aus dem dunklen Portal bezogen. Die Orks waren anders als alle die wir bisher kannten, sie waren größer, stärker, besser ausgerüstet und vor allem waren es unglaublich viele.
Immer mehr Allianztruppen mussten versammelt werden um den Angriffen standzuhalten und auch wir Nebelwanderer zogen mit einer Gruppe nach Nethergarde um uns ein Bild zu machen von den seltsamen Geschehnissen. Als wir in Nethergarde eintrafen bot sich uns ein Bild der Verwüstung und die Burg war vom Feind überrannt.
Die Hauptschlacht war aber bereits geschlagen und die Orks konnten zurückgedrängt werden. Zunächst unterstützen wir den Sanitätsposten, bei der Versorgung der Verwundeten, dann machten wir uns auf den Weg zum dunklen Portal um die Quelle dieses Angriffs zu erforschen.
Das Portal - schon immer eine sehr bedrohliche Erscheinung - war nun völlig verändert und in ein dunkles Rot getaucht. Noch immer waren Kämpfe mit versprengten Orktruppen im Gange aber es war zu sehen, dass unsere Truppen Herr der Lage waren.
Von den Allianztruppen hörten wir, dass es ihnen inzwischen gelungen war, einen Brückenkopf auf der anderen Seite des Portals zu errichten und das die Welt auf der anderen Seite Draenor genannt wurde. Draenor wäre bewohnt von Draenei, die dort ebenfalls von Orks bedroht würden. Diese bisher unbekannten Orks nennen sich die Eiserne Horde und würden unerbittlich gegen alles vorgehen, das sich ihnen nicht bedingungslos unterwirft.
Nach und nach fügte sie ein Stein des Puzzles zum anderen und langsam wurde mit klar, dass dieses Draenor die Welt war, von der Arili berichtet hat.
Ich denke nun kannst auch Du Dir ein Bild von den Hintergründen der Geschichte machen die sich nun entwickelte.
Arili hatte sich wie gesagt bei unseren Wanderern sehr gut eingelebt und alle mochten die Kleine, die mit ihrer Decke immer gleich dabei war, wenn ein paar unserer Wanderer zusammensaßen und etwas besprachen oder planten.
Mich hatte sie gleich als Ersatzmama angenommen und ich hatte mich schnell an den Ruf „Mama“ von ihr gewöhnt.
Gestern Abend ist dann etwas geschehen, das ich mir noch immer nicht erklären kann. Als ich heimkam von einem Besuch in Eisenschmiede fand ich auf meinem Bett die Decke, die ich Aril in Westfall geschenkt hatte. Sie war frisch gewaschen und sauber aufgefaltet.
Die Decke und Ari waren die ganze zeit unzertrennlich und so machte ich mich sofort auf die Suche nach der kleinen Draenei. Ich merkte vielleicht erst in diesem Moment, wie sehr sie mir inzwischen ans Herz gewachsen war.
Keiner der Wanderer konnte mir etwas über Arilis Verbleib sagen und weder im Haus noch in der Umgebung konnte ich eine Spur von ihr finden.
Das Haus erschien mir nun ohne Ari plötzlich ziemlich leer und nach und nach fragten auch immer mehr der Wanderer nach dem Kind und ich zermarterte mir dem Kopf, wo die Kleine nur geblieben sein könne.
Nach tagelangem Überlegen blieb eigentlich nur eine Möglichkeit. Ich hatte mit ihr in letzter Zeit viel über Nethergarde, das dunkle Portal und Draenor gesprochen und ich konnte mir nur vorstellen, das Ari versucht heimzukehren nach Draenor.
So beschloss ich also, mich ebenfalls auf den Weg zu machen, um diese neue Welt zu erkunden und nach Spuren der kleinen Ari zu suchen.
Liebe Maria,
von der kleinen Arili habe ich Dir erzählt und nun muss ich noch eine Geschichte erzählen, damit du Dir vorstellen kannst, wie sehr sich die Welt hier in Azeroth verändert hat.
In letzter Zeit gab es immer mehr Berichte von mehr oder weniger großen Scharmützeln aus der Gegend rund um die Feste Nethergarde. Ich hörte von schweren Kämpfen in den Sümpfen des Elends und von starken Orktruppen, die auf Nethergarde zurückten. Es war eine ganze Weile ein Rätsel, wo solch große Truppenkontingente so plötzlich herkamen, aber nach einer Weile wurde klar, dass sie ihren Nachschub aus dem dunklen Portal bezogen. Die Orks waren anders als alle die wir bisher kannten, sie waren größer, stärker, besser ausgerüstet und vor allem waren es unglaublich viele.
Immer mehr Allianztruppen mussten versammelt werden um den Angriffen standzuhalten und auch wir Nebelwanderer zogen mit einer Gruppe nach Nethergarde um uns ein Bild zu machen von den seltsamen Geschehnissen. Als wir in Nethergarde eintrafen bot sich uns ein Bild der Verwüstung und die Burg war vom Feind überrannt.
Die Hauptschlacht war aber bereits geschlagen und die Orks konnten zurückgedrängt werden. Zunächst unterstützen wir den Sanitätsposten, bei der Versorgung der Verwundeten, dann machten wir uns auf den Weg zum dunklen Portal um die Quelle dieses Angriffs zu erforschen.
Das Portal - schon immer eine sehr bedrohliche Erscheinung - war nun völlig verändert und in ein dunkles Rot getaucht. Noch immer waren Kämpfe mit versprengten Orktruppen im Gange aber es war zu sehen, dass unsere Truppen Herr der Lage waren.
Von den Allianztruppen hörten wir, dass es ihnen inzwischen gelungen war, einen Brückenkopf auf der anderen Seite des Portals zu errichten und das die Welt auf der anderen Seite Draenor genannt wurde. Draenor wäre bewohnt von Draenei, die dort ebenfalls von Orks bedroht würden. Diese bisher unbekannten Orks nennen sich die Eiserne Horde und würden unerbittlich gegen alles vorgehen, das sich ihnen nicht bedingungslos unterwirft.
Nach und nach fügte sie ein Stein des Puzzles zum anderen und langsam wurde mit klar, dass dieses Draenor die Welt war, von der Arili berichtet hat.
Ich denke nun kannst auch Du Dir ein Bild von den Hintergründen der Geschichte machen die sich nun entwickelte.
Arili hatte sich wie gesagt bei unseren Wanderern sehr gut eingelebt und alle mochten die Kleine, die mit ihrer Decke immer gleich dabei war, wenn ein paar unserer Wanderer zusammensaßen und etwas besprachen oder planten.
Mich hatte sie gleich als Ersatzmama angenommen und ich hatte mich schnell an den Ruf „Mama“ von ihr gewöhnt.
Gestern Abend ist dann etwas geschehen, das ich mir noch immer nicht erklären kann. Als ich heimkam von einem Besuch in Eisenschmiede fand ich auf meinem Bett die Decke, die ich Aril in Westfall geschenkt hatte. Sie war frisch gewaschen und sauber aufgefaltet.
Die Decke und Ari waren die ganze zeit unzertrennlich und so machte ich mich sofort auf die Suche nach der kleinen Draenei. Ich merkte vielleicht erst in diesem Moment, wie sehr sie mir inzwischen ans Herz gewachsen war.
Keiner der Wanderer konnte mir etwas über Arilis Verbleib sagen und weder im Haus noch in der Umgebung konnte ich eine Spur von ihr finden.
Das Haus erschien mir nun ohne Ari plötzlich ziemlich leer und nach und nach fragten auch immer mehr der Wanderer nach dem Kind und ich zermarterte mir dem Kopf, wo die Kleine nur geblieben sein könne.
Nach tagelangem Überlegen blieb eigentlich nur eine Möglichkeit. Ich hatte mit ihr in letzter Zeit viel über Nethergarde, das dunkle Portal und Draenor gesprochen und ich konnte mir nur vorstellen, das Ari versucht heimzukehren nach Draenor.
So beschloss ich also, mich ebenfalls auf den Weg zu machen, um diese neue Welt zu erkunden und nach Spuren der kleinen Ari zu suchen.
Suche nicht den Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg
Re: Lillie - Eine Priesterin des Lichts
Aufbruch nach Draenor
Hallo Maria,
ich machte mich also auf, in diese fremde Welt. Einen kurzen Besuch im Schattenmondtal hatte ich mit einigen Freunden aus unserer Gemeinschaft schon gemacht, aber die Gruppe hatte sich bald wieder zerstreut und so habe ich diese zweite Reise allein begonnen.
So dachte ich zumindest, denn außer einer kurzen Notiz für Lisa und Shego, dass ich auf einer Reise bin und die beiden in der Zwischenzeit unser Haus in Elwynn führen sollen, hatte ich niemandem etwas erzählt. Wenn man aber so lang mit Freunden zusammen ist, scheinen manche ein besonderes Gespür dafür zu entwickeln, dass etwas im Gange ist.
Der Weg nach Draenor ist inzwischen kein so großes Abenteuer mehr. Ich schloss mich einer Versorgergruppe an, die zur Garnison der Allianz im Schattenmondtal aufbrach. Als Dank für die Begleitung habe ich dann einige Tage in der Garnison ausgeholfen und die Heiler dort etwas entlastet.
Ich wollte aber nicht länger in der Garnison bleiben, denn ich wollte mich ja in dieser fremden Welt umsehen und erkundigte mich über das Schattenmondtal und mögliche Ziele, an denen ich Station machen könne.
Nach einigen Tagen in der Garnison fiel mir eine junge Draenei auf, die sehr still und abseits der anderen ein kleines Mahl zu sich nahm. Ich kam gerade aus dem Heilerzelt und fragte sie, ob ich mich für einen Moment setzen dürfe. Sie nickte mir zu, sprach aber kein Wort. Sie sah aus wie eine sehr erfahrene Waldläuferin, oder zumindest so, wie ich mir eine vorstellte. Ich fragte dann, ob sie sie sich in Draenor ein wenig auskenne und sie lachte kurz auf. Mit knappen Worten erklärte sie mir, dass sie eine Rangari sei, aber ich schaute sie nur verständnislos an. Sie packte dann ihre Sachen zusammen und war in wenigen Augenblicken, ohne ein weiteres Wort wieder verschwunden.
Die Draenei hatte trotz oder vielleicht auch wegen der knappen Worte einen tiefen Eindruck auf mich gemacht und ich erkundigte mich bei den anderen Heilern nach den Rangari. Die Heiler wussten nicht wirklich viel über sie, aber sie meinten es sind wohl Scouts der Draenei, die auch die Allianz bei Erkundungsmissionen unterstützen. Sie bestätigten mir, dass es stille Kämpfer sind, die es gewohnt sind allein unterwegs zu sein.
Meine Neugier war nun endgültig geweckt und ich beschloss aufzubrechen zu einem Ort namens Elodor, wo die Rangari wohl ihren Hauptsitz haben sollen. Die Reise führte mich über gut ausgebaute Wege zunächst nach Embaari, einer größeren Ortschaft, die ich sicher später noch einmal besuchen werde. Von Embaari ging es dann durch ein wunderschönes schattiges Tal mit riesigen Blumenwiesen wieder hinauf nach Elodor.
Große Gärten mit blühenden Bäumen und verschiedensten Feldfrüchten waren das Erste was ich sah, als ich am späten Abend in Elodor eintraf. Eigentlich wollte ich Rand der Gärten ein Zelt aufbauen für die Nacht, aber ein älterer Draenei bemerkte mich und lud mich in ein kleines leer stehendes Haus ein. Er zog sich dann auch gleich wieder zurück und ich war dankbar, denn der Tag war doch recht lang und ich genoss nur noch für ein paar Minuten das wundervolle Mondlicht auf der Schwelle meines kleinen Heims, hier in der Fremde.
„Hallo Lillie“, sprach mich ein Draenei an, der zielstrebig auf mich zu trat und ich schaute mehr als nur verwundert auf, denn ich hatte mich hier noch gar nicht vorgestellt. Erst auf den zweiten Blick sah ich dann, wer mich ansprach .. Culexas stand schmunzelnd vor mir.
Hallo Maria,
ich machte mich also auf, in diese fremde Welt. Einen kurzen Besuch im Schattenmondtal hatte ich mit einigen Freunden aus unserer Gemeinschaft schon gemacht, aber die Gruppe hatte sich bald wieder zerstreut und so habe ich diese zweite Reise allein begonnen.
So dachte ich zumindest, denn außer einer kurzen Notiz für Lisa und Shego, dass ich auf einer Reise bin und die beiden in der Zwischenzeit unser Haus in Elwynn führen sollen, hatte ich niemandem etwas erzählt. Wenn man aber so lang mit Freunden zusammen ist, scheinen manche ein besonderes Gespür dafür zu entwickeln, dass etwas im Gange ist.
Der Weg nach Draenor ist inzwischen kein so großes Abenteuer mehr. Ich schloss mich einer Versorgergruppe an, die zur Garnison der Allianz im Schattenmondtal aufbrach. Als Dank für die Begleitung habe ich dann einige Tage in der Garnison ausgeholfen und die Heiler dort etwas entlastet.
Ich wollte aber nicht länger in der Garnison bleiben, denn ich wollte mich ja in dieser fremden Welt umsehen und erkundigte mich über das Schattenmondtal und mögliche Ziele, an denen ich Station machen könne.
Nach einigen Tagen in der Garnison fiel mir eine junge Draenei auf, die sehr still und abseits der anderen ein kleines Mahl zu sich nahm. Ich kam gerade aus dem Heilerzelt und fragte sie, ob ich mich für einen Moment setzen dürfe. Sie nickte mir zu, sprach aber kein Wort. Sie sah aus wie eine sehr erfahrene Waldläuferin, oder zumindest so, wie ich mir eine vorstellte. Ich fragte dann, ob sie sie sich in Draenor ein wenig auskenne und sie lachte kurz auf. Mit knappen Worten erklärte sie mir, dass sie eine Rangari sei, aber ich schaute sie nur verständnislos an. Sie packte dann ihre Sachen zusammen und war in wenigen Augenblicken, ohne ein weiteres Wort wieder verschwunden.
Die Draenei hatte trotz oder vielleicht auch wegen der knappen Worte einen tiefen Eindruck auf mich gemacht und ich erkundigte mich bei den anderen Heilern nach den Rangari. Die Heiler wussten nicht wirklich viel über sie, aber sie meinten es sind wohl Scouts der Draenei, die auch die Allianz bei Erkundungsmissionen unterstützen. Sie bestätigten mir, dass es stille Kämpfer sind, die es gewohnt sind allein unterwegs zu sein.
Meine Neugier war nun endgültig geweckt und ich beschloss aufzubrechen zu einem Ort namens Elodor, wo die Rangari wohl ihren Hauptsitz haben sollen. Die Reise führte mich über gut ausgebaute Wege zunächst nach Embaari, einer größeren Ortschaft, die ich sicher später noch einmal besuchen werde. Von Embaari ging es dann durch ein wunderschönes schattiges Tal mit riesigen Blumenwiesen wieder hinauf nach Elodor.
Große Gärten mit blühenden Bäumen und verschiedensten Feldfrüchten waren das Erste was ich sah, als ich am späten Abend in Elodor eintraf. Eigentlich wollte ich Rand der Gärten ein Zelt aufbauen für die Nacht, aber ein älterer Draenei bemerkte mich und lud mich in ein kleines leer stehendes Haus ein. Er zog sich dann auch gleich wieder zurück und ich war dankbar, denn der Tag war doch recht lang und ich genoss nur noch für ein paar Minuten das wundervolle Mondlicht auf der Schwelle meines kleinen Heims, hier in der Fremde.
„Hallo Lillie“, sprach mich ein Draenei an, der zielstrebig auf mich zu trat und ich schaute mehr als nur verwundert auf, denn ich hatte mich hier noch gar nicht vorgestellt. Erst auf den zweiten Blick sah ich dann, wer mich ansprach .. Culexas stand schmunzelnd vor mir.
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