Reisebericht: Die Verwüsteten Lande

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Tevarion
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Reisebericht: Die Verwüsteten Lande

Beitrag von Tevarion »

Bei einer "Archäologie-Auktion" (deren Inhalt zu grossen Teilen bei einer Gaunerbande gefunden wurde, es war also unklar, wo genau die Beute herstammte) wurde eine Woche vor der Reise einer der Magier des Magiersanktums Sturmwind auf eine ungewöhnlich gut erhaltene goldene Halskette aufmerksam, welche eindeutig der nachtelfischen Kultur entstammt, und zwar einem Stil, der für die Zeit des Kriegs der Ahnen vor 10.000 Jahren typisch ist, also gut einer Hochgeborenen gehört haben könnte. Dem Magier fiel dabei nicht nur die Schönheit des Artefakts auf, sondern vor allem dessen magische Ausstrahlung.
Und tatsächlich, als er es erwarb und die Magier darüber berieten, wie genau man es analysieren müsse, fanden sie schliesslich heraus, dass dem Anhänger der Halskette eine "Aura aufgeprägt" war und man diese "hervorlocken / aktivieren" konnte, indem eine magisch begabte Person einen bestimmten Edelstein am Anhänger drückt. Was den erstaunten Magiern erschien, war - ein "Geist"!

Und zwar die Manifestation einer offensichtlich nachtelfischen Magierin (Hochgeborenen), die sogar sprechen konnte (auf magischem Wege für alle verständlich, NICHT in einer eindeutig zuzuordnenden Sprache) und klagend von ihrer Hilflosigkeit berichtete. Sie wolle endlich wieder zu ihrem Körper zurück, sie sei in grosser Sorge und Angst… Abgesehen davon liess sich mit dem Geist kaum ein normales Gespräch führen (zu konfus / sprunghaft war er in seiner Art), ausserdem war er sowohl zeitlich als auch örtlich komplett desorientiert (es war aus ihm weder klar herauszubringen, wann er wo gelebt habe, noch ob und wo er gestorben sei noch ob er wisse, in welcher Zeit er sich nun befinde…)…

Aber der Geist konnte den Magiern eine vage Richtung geben, er schien nämlich von allen Himmelsrichtungen am meisten vom Südwesten angezogen (fixierte diese Richtung sehr oft) und sprach plötzlich von etwas, das er in weiter Ferne wahrnehme als "Medivh's Portal". Daraus schlossen die Magier natürlich, dass der Geist eine Affinität zu den Verwüsteten Landen (die es vor 10.000 Jahren wohlweislich, wie das Portal, natürlich noch nicht gab!) haben müsse. Da das Sanktum aber weder Zeit noch Kapazitäten gehabt hatte, eine Expedition dorthin zu unternehmen, kamen an dieser Stelle die Nebelwanderer ins Spiel…

Magus Leandra Daeris erinnerte sich nämlich an die damalige Reise unter anderem mit Thessalia und Tevarion und machte letzteren in Sturmwind ausfindig. Trotz der vagen Hinweise (Tev selber wusste vor dem Abend des Aufbruchs noch nichts von dem Geist, noch irgendwelche Details über den Grund der geplanten Reise) die er bis dato erhalten hatte, hatte Tevarion dennoch bereits die Gilde zusammengerufen und auf eine mögliche Expedition in die Verwüsteten Lande vorbereitet. Er wollte sich mit seinen Freunden beim Magiersanktum einfinden und dort Näheres erfahren.

Magus Leandra hatte derweil schon ihre Kontakte spielen lassen, um diese Expedition sowohl mit einem Portal in die Verwüsteten Lande auszustatten als auch über Burg Nethergarde Pferde und Proviant für eine mittelgrosse Gruppe ordern lassen, welche die Gruppe vor Medhiv's Portal erwarten sollen.

Und so kam es vorige Woche tatsächlich zur Expedition: Die Nebelwanderer trafen sich gespannt im Hauptquartier und marschierten in Richtung

Magierturm,

wo ihnen eine sachlich kühle Leandra Daeris die Geschichte berichtete. Zum Erstaunen aller demonstrierte sie die Halskette und was daraus erschien:

der Geist!

Der Geist verblüffte die Wanderer noch mehr als vorher die Magier, man wusste sofort, dass ihm geholfen werden musste. Und wieder schien der Geist in die Ferne zu schauen, fixierte den Südwesten und sprach vom Portal.
Auch ein Buch in der Magierbibliothek schien ihm wichtig, doch haben weder Dawor noch Lisamarie, die es kurzerhand einsteckten, haben bis heute herausgefunden, was es damit auf sich hatte.
Erneut scheiterten aber alle Versuche, direkt mit dem Geist zu kommunizieren.

So nahmen die Wanderer den Auftrag, das Rätsel des Geistes und der Kette zu lösen an (nicht ohne erfolgreich nach einer Belohnung zu fragen) und eilten zum bereitgestellten Portal. Nachdem sie so rasch in die Verwüsteten Lande gelangt waren und sich Magus Leandra Daeris sowohl davon hatte überzeugen können, dass die georderten Rösser bereit standen als auch, dass der Geist tatsächlich durch Aktivierung der Kette erneut erschien und anscheinend positiv auf den Ortswechsel reagierte, übergab sie Lisamarie die Halskette und verabschiedete sich von der Expedition.

Zunächst konnte man sich noch vor Ort davon überzeugen, dass auch Jahre nach dem Sieg gegen Illidan und Jahrzehnte nach den ersten Feldzügen der Orcs - von den Einflüsterungen der Legion getrieben - das Portal Medhivs immer noch an Ort und Stelle stand:

Medhiv's Portal.

Der Geist seinerseits schien diese Lande zu kennen und sprach von “der Stelle, wo schaumiges Wasser auf den Sand der Erde trifft“. Ein Strand, schlossen die Wanderer, und so ritt man gen Osten.

In einer Bucht bot sich dann ein erschreckender Anblick: Zwei Schiffe, offenbar aus Gilneas, waren hier vor einer unbekannten Zeitspanne auf Grund gelaufen, doch die bei dieser Katastrophe ums Leben gekommenen Seelen vermochten offenbar keine Ruhe zu finden, der ganze Strand war von ihren Geistern angefüllt:

Geister am Strand.

Doch der Geist der Hochgebornen, der mittlerweile auch ohne Aktivierung der Halskette spontan auftauchte, reagierte nicht klar auf die anderen Geister. Stattdessen trieb er die Wanderer zu Eile an.

Doch so eilig der Geist es auch haben mochte, in diesem kargen aber faszinierenden Land waren der Forscherdrang und die Neugierde der Nebelwanderer endgültig geweckt.

Kurz darauf spekulierte man kurz, ob merkwürdige Magiezeichen auf dem Wüstenboden etwas mit der Magie der Hochgeborenen zu tun haben konnten, konnte aber keine klare Zuordnung treffen:

magische Zeichen.

So ritt man gemächlich die Küstenstraße entlang und wurde Zeuge einer weiteren unglaublichen Szenerie: einer Sklavenkarawane aus Murlocs!

Von Nagas angetriebene
Sklavenkarawane der Murlocs.

Angesichts der riesigen Übermacht an Nagas, welche die Murlocs unter ihre Kontrolle zwangen, verzichteten die Wanderer natürlich auf eine Einmischung, aber was nie jemand für möglich gehalten hätte, so verhasst und lästig man Murlocs seit Jahren empfand, sie derart geknechtet zu sehen, rührte das Mitleid in den Betrachtern.

Dabei war gar nicht klar, was genau an diesem Strand vor sich ging: die Nagas trieben die Murlocs in endlosen Karawanen vom Meer in eine geheimnisvolle Höhle, ließen sie dabei diverse Schätze und andere Dinge für sie tragen und schienen sie vollständig versklavt zu haben. Was aber das Ziel des ganzen Unterfangens war, klärte sich leider nicht auf.

...man ritt weiter...

Ein paar Meilen ritten die Wanderer weiter, dann sahen sie merkwürdige Beschwörungskreise und Tempel der Nagapriesterinnen. War eine Beschwörung von Dienern der Brennenden Legion geplant?

Beschwörungskreise der Nagapriesterinnen

Man entschloss sich erneut, lieber weiter zu reisen und eine Konfrontation und genauere Nachforschungen zu vermeiden. So war man auch froh, dass der Geist, der sich abfällig über die Nagas geäußert hatte (weil er ahnte, dass sie vom selben Blut waren, aber vom einstigen Glanz abgefallen?), mittels eines Zaubers zugunsten der Wanderer für Ablenkung sorgte, so dass sie ohne größeren Kampf quer durch die kreuzende Karawane eilen konnten.

Doch nun wurde der Geist auch immer unruhiger, er schien sich immer stärker zu erinnern und sprach von einem großen Unrecht, ja, Verrat.
Als die Wanderer an der Kreuzung nach Surwich zu jenem neu gegründeten Dorf abbiegen wollten, widersprach der Geist energisch und wies zum Wald.

Die Expedition entschloss sich an dieser Stelle, die Reittiere in Fizzies Obhut zurückzulassen und zu Fuß weiterzulaufen. Der Geist trieb weiter zur Eile an und klagte nun sogar über einen Schmerz im Rücken. Ungeachtet der gefährlich anmutenden Treants, verderbter Baumwesen, pirschte man sich vor, bis man sogar Dämonen zu sehen bekam. Anscheinend war dieser Wald am Rande der Verwüsteten Lande das Ergebnis druidischer Bemühungen, der Natur wieder zur Herrschaft über das Chaos zu verhelfen, aber offenbar waren diese Bemühungen noch nicht erfolgreich genug gewesen, oder es gab bereits Gegenangriffe der Legion.

So schien zunächst auf der Hand zu liegen, dass der Geist ( sollte die Hochgeborene tatsächlich erst in jüngster Zeit hiergewesen sein) durch einen Dämonen den Tod gefunden haben musste, aber als man sich in zähem Kampf gegen unzählige Monster weiter durch den Wald gearbeitet hatte, sprach der Geist von einer Schwertwunde im Rücken die ihm den Tod gebracht hatte.

Geist erscheint im Wald

Das Rätsel schien nur immer größer zu werden, denn wer hätte jemals gehört, dass Dämonen mit Schwertern kämpfen? Aber der Geist gab auch weitere Hinweise, nämlich, dass er mit anderen KalDorei hierher gereist sei, um sich an der Rückeroberung des Landes zu beteiligen. Es schien sich um einen Versuch gehandelt zu haben, Abbitte zu leisten für die früheren Fehler der Hochgeborenen, ja, der Geist erwähnte ein jahrtausende langes Exil im Düsterbruch...
So wurden den Wanderern langsam klar, dass die Vorgänge, auf die sich der Geist bezog, in der Tat erst in jüngster Zeit geschehen sein mussten, und umso energischer durchsuchte man den Wald nach Hinweisen.

Man kämpfte
sich tiefer
und tiefer durch
den Wald...

Man gelangte zum Zentrum des Waldes, wo die Wurzeln des grössten Baums des ganzen Waldes von Dämonen belagert und von Kultisten anscheinend in einem Ritual angegriffen wurden... Doch bevor man sich zum Angriff entschliessen konnte, war es schliesslich Zohla, die die Leiche fand. Die Leiche der Hochgeborenen lag, kaum verwest zudem, im Schatten eines kleineren Baumes, und rasch ging man an die Untersuchung.
Culexas fand heraus, dass der Geist den Körper schon zu lange verlassen hatte, um eine Wiederbelegung mit der Anrufung der Elemente durchzuführen, Yppolita drehte die Leiche und fand tatsächlich besagte Klingenwunde im Rücken, und alle Versuche, den Geist erneut mit der Halskette herbeizurufen, scheiterten...

Die Leiche.

Bis man sich entschloss, die Kette der Leiche - zumindest für einen Moment des Friedens - anzulegen und die Leiche dann zu bestatten. In diesem Moment nämlich war für alle körperlich spürbar, dass man die Sache zu einem guten Ende geführt hatte, wenn auch noch Fragen offen waren. Das Fragment der Elfe, welches an die - wohl der Leiche entwendeten - Halskette gebunden war, fand auch zu seinem Frieden und Körper und Geist konnten nun Ruhe in Elune finden...

Endlich...
...Frieden!

Als man sich dann, ein wenig ratlos und ernüchtert, auf den Rückweg machte, und Fizzie mit den Rössern die Gruppe fand, begegnete der Geist, nun völlig klar und mit sich im Reinen, ein letztes Mal den Forschern:
Er berichtete genau von der Tat, dass es eine Schildwache gewesen sei, die den tödlichen Streich geführt hatte, als die Hochgeborene gerade ein paar Dämonen abwehrte. Aber der Geist betonte auch, dass er der Mörderin vergeben hatte. Dann verschwand der Geist, der Gruppe für ihre Hilfe dankend, für immer...

Abschied des Geists.

So ritt man noch die paar Meilen zurück nach Surwich, in der Hoffnung, dort besagte Täterin zu finden. Und tatsächlich gab es unter den wenigen elfischen und gilneassischen Bewohnern der Siedlung schnell welche, die von einer Schildwache wussten, welche seit ein paar Wochen aus den Diensten ausgeschieden sei und nur noch niedergeschlagen ihre Tage fristete. Als man zu ihr ging und sie mit der Kette konfrontierte, brach diese rasch zusammen und gab alles unter Tränen zu:

Sie, die über die Jahrtausende ihre ganze Familie gegen Diener der Legion hatte fallen sehen, trug stets einen besonders tiefen Hass gegen jene Elfen in sich, die mit ihrer blinden Anbetung der Magie den Untergang der ersten Hochkultur Azeroths besiegelt hatten. Als sie dann bei der Neubegrünung der Verwüsteten Lande dann eines Tages eine solche Hochgeborene unter Dämonen sah, zog sie den falschen Schluss und der Zorn übermannte sie. Dass die Elfe ihre Verbündete war und GEGEN die Dämonen kämpfte wie sie, wurde ihr zu spät klar - der Eindruck, erneut eine Dämonenbeschwörung vor sich zu sehen, hatte bereits ihr Handeln bestimmt. Der tödliche Streich in den Rücken der Magierin konnte nicht ungeschehen gemacht werden, zudem man sich im Rückzugsgefecht gegen die Dämonen und Kultisten befand.
Seitdem hatte sie ihren Dienst quittiert und mehrmals vergeblich nach dem Mut gesucht, sich das Leben zu nehmen. Zudem legte sie ihr Schicksal hiermit in die Hände der Wanderer, sie sollen es nehmen, sie der Gerichtsbarkeit in Darnassus überstellen oder sie in Ruhe lassen...

In Surwich...
...findet man...
...die reuige...
...Mörderin.

Die folgenden Beratungen der Wanderer wogten hin und her, aber schliesslich entschied man, der Elfe dieselbe Gnade der Vergebung zukommen zu lassen, die das Opfer selbst ausgesprochen hatte. Dawor hatte angeboten, sich darum kümmern, die Elfe nach Darnassus zu geleiten um selbst Abbitte zu leisten, aber da die Wanderer keinerlei Urteil über sie fällen wollten, kam es auch dazu nicht.

Mit unglaublich vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen, und auch einem gewissen Stolz, das Schicksal der Hochgeborenen aufgeklärt zu haben, verabschiedete man sich voneinander, die meisten blieben wie Zohla und Tevarion noch eine Nacht in Surwich um am nächsten Morgen Lisa durch ein Portal nach Sturmwind zu folgen.
Dort konnte man Magus Leandra Daeris dann die Kette zurückgeben und nach einem ausführlichen Bericht über alles was man in Erfahrung gebracht hatte, die wohlverdiente Belohnung in Empfang nehmen.

Gez. Tevarion von Tyrras im Auftrag der Nebelwanderer
Bild

...nothing's forgotten ... nothing's ever forgotten...
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Lisamarie
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Re: Reisebericht: Die Verwüsteten Lande

Beitrag von Lisamarie »

Nachtrag:

Besagtes Buch hat Lisa bei ihrer Rückkehr nach Sturmwind wieder in den Magierturm gebracht, wo man bei Interesse jederzeit selbst versuchen kann, hinter dieses ungelöste Rätsel zu kommen...

Vielleicht wartet damit eine neue Herausforderung auf uns alle?




Ein Moment kann kostbarer sein als ein Edelstein
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