„Vergiss nicht wer du bist. Lebe nicht in der Vergangenheit, kämpfe nicht in der Zukunft, sammle dein Chi in der Gegenwart und du wirst…“
„Du wirst nie ein ehrvoller Meister des Klosters Shang Xi sein…“
„Nein, mein Herz gehört dem Land hier, den Pandaren und unserer Geschichte…“
Shin Bao hörte es murmeln, hin und wieder hörte er es krachen. Er sah vorsichtig in das Zelt, wo Lao wie es schien, schlechte Träume hatte.
Aaaargh, schrie Lao auf, öffnete die Augen und setzte sich schnell auf. Ratsch…. „Oh, nein“. Lao sah Shin Bao verwirrt an. „Ach Shin Bao…“ sagte Lao mit aufgeregter Stimme. Sein Brustkorb hob und senkte sich sehr schnell. Er ließ sich zurückfallen. Lao sah an seiner Kleidung hinunter und bemerkte, dass dieser Traum wohl auch in der wachen Welt auch Spuren hinterlassen hatte. Ein langer Riss ging über Laos Weste. Er zog die Weste aus und kontrollierte den Riss. Lange musste er nicht überlegen, an wen er sich wenden sollte. Er kannte eine sehr gute Schneiderin die er Freund nannte. Die Schneiderin war die erste Person, die er in der weißen Stadt kennen gelernt hatte. Ein außerordentliches Chi umgab diese Frau. Ein Chi, das ihm Vertrauen schenkte. Doch auch ein Sha hing über dieser Person, ein Sha das er erkannte als sie ihm, das Leben rettete, im Land der Waldläufer.
„ Wir müssen zu unserer Freundin, der Schneiderin in der weißen Stadt Shin Bao.“ Sagte er zu seinem Freund. „Doch zuerst stärken wir uns für die lange Reise.“ Lao ging in den nahe gelegenen Wald und sammelte Wurzeln, Kräuter, Pilze und Holz. Er holte Wasser aus dem Fluss der nahe seinem Lager floss und machte Feuer. Er legte die gesammelten Zutaten in den Topf und kochte eine Suppe. Er würzte die Suppe mit Gewürzen aus seiner Heimat. Es duftete herrlich. Lao und Shin Bao floss das Wasser im Munde zusammen.
Nach der Stärkung baute Lao sein Lager ab und verstaute es auf Shin Baos Panzer.
Nach dem alles verpackt und verzurrt war, zogen die Freunde nun in Richtung weiße Stadt.
Vorbei an einem prächtigen Wachturm, kamen sie zu einem friedlichen Wald. Der Wald war voller Tiere und an den Wegesrändern konnte man Häuser aus Holz sehen. Ein Wachtrupp kam den beiden entgegen und musterte Lao und Shin Bao. In der Ferne erblickten sie eine Gabelung die von vielen Leuten bevölkert war. Nach einer ganzen Weile erreichten sie die Tore der weißen Stadt. „Wir sind endlich da Shin Bao“, dieser antwortete mit einem Kopfnicken.
Lao und Shin Bao traten ein, er bewunderte die prachtvollen Mauern, betrachtete die Statuen der Helden, die Frau mit dem Bogen und den spitzen Ohren, den Krieger mit dem ernsten und entschlossenen Blick. Lao malte sich in seinen Gedanken eine Geschichte zu den Beiden aus. Ihm gefiel diese belebte Stadt. Nachdem die Freunde die Stadt durchstreift hatten, kamen sie an dem Gebäude an, wo sich die befreundete Schneiderin befand. Mit einem „Die Erhabenen mit Euch“ betrat Lao das Gebäude. Die Schneiderin erkannte sofort seine Stimme und grinste breit. „Lao…, was führt dich zu mir?“ Die Schneiderin sah, im nächsten Augenblick, was ihn zu ihr führte.
„Was hast du mit deiner Weste gemacht?“ Lao grinste und bat die Schneiderin darum sich um seine Weste zu kümmern. Die Schneiderin nickte; Lao zog die Weste aus und gab ihr den kaputten Fetzen. „Ich nähe dir gleich eine neue Lao, das hat keinen Sinn. Ich kann sie nicht noch öfter flicken!“ Lao nickte. „Wenn es dir keine allzu große Mühe macht?“ Die Schneiderin lächelte und bot Lao einen Stuhl zum Sitzen an.
„Tee, Lao?“ fragte die Schneiderin. „Ja, gerne. Hast du Einen aus dem Land der Waldläufer?“ sagte Lao. „Ja, habe den extra für dich aufgehoben.“. Lao mochte den Tee der Spitzohren. Es erinnerte ihn immer an die Freundschaft zu einem Jäger aus dem Volke der Waldläufer. An die Geschichten aus dessen Kultur und wie mutig er immer an Laos Seite blieb. Auch an jenen schicksalhaften Tag, an dem er diesen verlor. Lao schüttelte die Gedanken weg und lächelte die Schneiderin an, als sie ihm den Tee brachte. Er pustete vorsichtig in die kleine Tasse. „Schön eingerichtet hast du es dir, seit Du in die Innung gekommen bist.“ Sie nickte und sah voller Stolz auf ihr kleines Geschäft.
Nun nahm sie Maß an Laos Körper. Sie holte einen edlen schwarzen Stoff aus dem Regal und übertrug die Maße auf den Stoff. Sie schnitt die Konturen aus und legte die ausgeschnittenen Teile übereinander. Lao beobachtete sie gerne, wenn sie versunken war in ihrer Arbeit.
Laos Blick richtete sich nach einem sehr schönen blauen Ballen Seide. „Blaue Augen“ sagte Lao gedankenverloren. Die Schneiderin hörte sein Gemurmel nicht. Lao versank immer mehr in die blaue Farbe. „Blaue Augen“ murmelte er ganz leise. Er schloss seine Augen und versuchte das Bild einer jungen Pandarin wach zu rufen.
Als Lao seine Heimat verlies, bot sich ein Boot in die alte Welt Pandaria an. Voller Abenteuerdrang entschloss er sich, dieses Boot zu nehmen und die alte sagenumwobene Welt zu erkunden.
Die Reise war sehr Kräfte zehrend, da das Boot immer wieder rauf und runter schaukelte. Lao war das Meer und seine Eigenheiten zwar gewohnt auf Shen-zin Su, aber dieses Schaukeln war für ihn neu. Er verbrachte mehr Zeit über der Reling hängend, als dass er die Aussicht genießen konnte. Endlich angekommen, betrat er die erste Stadt der alten Heimat. Natürlich - wie es sich für einen Pandaren gehörte - war der erste Schritt zu einer Taverne. Lao wunderte sich, hier sprachen alle einen anderen Akzent als er. Die Sprache der Pandaren war sehr viel erhabener als die seine.
Er steuerte in Richtung Schanktisch und bestellte sich ein Bräu. Der Wirt, ein sehr düster aussehender Pandaren, schenkte in einen großen Keramikkrug ein herrlich duftendes Bräu ein.
Lao zahlte und setzte sich in eine ruhige Ecke. Nach dem er den Krug halb leer getrunken hatte, betrat eine Schar Mönche, mit grünen Stoffwesten und Hosen die Schenke. Unter den Mönchen fiel Lao eine sehr anmutige Pandarin auf. Sie blickte sich um und blieb an Lao und seinem geöffneten Mund hängen. Sie kicherte und Lao schloss schnell seinen Mund als er bemerkte das die Pandarin ihn anlächelte. Er sah ihr in die wunderschönen blauen Augen, die mit einer goldenen Krone um die Pupillen versehen waren. So gern er es wollte, er konnte nicht den Blick von ihr lassen. Nach einer kurzen Zeit verließen die Mönche die Schenke und die hübsche Pandarin winkte Lao zu.
Aber mehr als ein Ha…Schö… Xuen… bekam er nicht aus seinem Mund. Er stürmte zum Wirt. „Wer waren die Mönche, wo leben sie und vor allem wer war die Pandarin?“ Der Wirt musste lachen, das Lachen machte ihn für Lao auch nicht mehr sympathischer. Er teilte Lao mit, dass es Mönche aus dem Tian Kloster sein und sie einmal nach jedem Vollmond hier ihr Bräu trinken und dann wieder verschwinden. Lao wollte wissen wie er zu dem Tian Kloster kommen konnte. Er schüttelte den Kopf. „Nein junger Reisender, nein, es ist ein gefährlicher Weg bis zum Tian Kloster“. „Und alleine schafft ihr den Aufstieg auf dem Berg, wo sich das Kloster befindet, nicht.“
Lao wollte oder konnte nicht hören. „Sagt mir die Richtung, ich werde das Kloster schon finden.“ Der Wirt wollte Lao natürlich nicht im Wege stehen und zeichnete ihm auf Pergament eine ziemlich vage Karte zum Kloster.