Lillies Gedichte

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Lillies Gedichte

Beitragvon Líllie » 16. Januar 2012, 16:28

Gedichte gelten oft als schwierigerer Stoff als Geschichten, aber ich denke man kann auch in dieser Form schöne Bilder malen. Für mich ist das Schreiben sowieso ein Malkasten, um Ereignissen, Dingen und Stimmungen einen schönen Rahmen zu geben. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wenn ich zum hundertsten Mal vor der gleichen Situation stehe und plötzlich die Muse anklopft. Oft bin ich selbst überrascht, was aus einer kleinen ersten Idee wird.

Erwartet bitte keine große Literatur von mir. Ich möchte euch mitnehmen auf kleine Reisen in die Welt der Gedanken. Es gibt so vieles, das mehr als einen Blick verdient (nicht nur ein Gänseblümchen ). Lasst euch darauf ein und die Bilder und Stimmungen wirken, die ich für euch male. Oft kann man gänzlich andere Seiten an Dingen entdecken, die im normalen Alltag zu kurz kommen.

Schön, dass Du mich besuchst,

Deine Lillie




Winterhauch

Der Winter zaubert über's Land
ein weißes Tuch, ein kühles Band
Was vorher öd' und traurig war
ist plötzlich hell und schimmert klar
Flocken schön wie Sternenregen
sieht man jetzt vom Himmel schweben

Stille breitet sich nun aus
die Leute bleiben gern zu Haus
Ein Feuer knistert im Kamin
der Tee, er duftet nach Jasmin
Die Stimmung lädt zum Kuscheln ein
da bleibt wohl niemand gern allein

Jeder fängt an nachzudenken
den Lieben auch etwas zu schenken
als Dank für viele schöne Stunden
oder zum Heilen alter Wunden
Ein Lächeln in Gesichter bringen
zu Winterhauch kann's leicht gelingen
Zuletzt geändert von Líllie am 23. Januar 2012, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Neujahr

Beitragvon Líllie » 16. Januar 2012, 16:36

Neujahr

Das alte Jahr ist grad' vergangen
das neue noch nicht angefangen
Gedanken kommen vielen nun
ob alles gut war an dem Tun

Gewiss gab's wie in allen Jahren
auch Stunden die nicht glücklich waren
doch leicht vergessen werden Tage
die schön war'n, ohne alle Plage

Seid nicht zu kritisch beim Blick zurück
nicht vergessen, es gab auch Glück
mein Wunsch für Euch soll hier nun sein
soviel Licht wie ihr braucht zum Glücklichsein
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Schönheit und Glück

Beitragvon Líllie » 16. Januar 2012, 16:40

Was braucht man zum Glücklichsein, diese Frage beschäftigt wohl jeden irgendwann einmal. Schönheit, so vergänglich sie ist, wird oft als ein Schlüssel zum Glück gesehen. Ich denke es braucht weit weniger, um glücklich sein zu können und Schönheit ist sicher kein Garant für ein glückliches Leben.


Schönheit und Glück

Eine Orchidee
hoch im Geäst der Bäume
im Zwielicht des Dschungels
öffnet ihre zarte Blüte
von einem Affen zertreten

Eine Rose
versteckt zwischen Brombeerranken
traurig, weil sie keine Beeren trägt
traurig, wegen ihrer kleinen Dornen
vergessen, dass sie eine Rose ist

Eine Königin der Nacht
erblüht in der Dunkelheit
bis zum Morgen verwelkt
niemand sah die Pracht
hat es sie je gegeben?

Ein Gänseblümchen
eins mit der Wiese
blinzelt ins Licht
wiegt sich im Wind
wird von einer Biene geküsst
Zuletzt geändert von Líllie am 8. Februar 2012, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Abschied

Beitragvon Líllie » 16. Januar 2012, 17:02

Ein Abschied ist immer eine traurige Sache, aber kann man sich etwas Traurigeres vorstellen, als einen Abschied allein auf einem Bahnhof? Ich denke ein paar liebe Worte und eine Umarmung lösen die Spannung, vielleicht fließen ein paar Tränen, aber die Erinnerung an den Moment bekommt einen viel wärmeren Ton und so mancher Abschied ist ja nicht für immer.



Abschied

Verzeiht lieber Freund, meine feuchten Augen
doch Abschiede sind nicht mein Ding
Es gibt sicher and're die besser taugen
weil ich wohl zu sehr an Euch hing

Wir machten Reisen, in uns'ren Gedanken
durch die Welt der Phantasie
es gab für die Themen niemals Schranken
Ihr verlort die Geduld einfach nie

Wie oft lagen mir die Nerven blank
wenn ich suchte nach Eurem Rat
Ich war viel zu sparsam mit meinem Dank
weil es immer geholfen hat

Wohin Ihr auch geht, ich wünsche Euch Glück
und das Ihr den Schritt nie bereut
Doch führt Euch der Weg einmal wieder zurück
so wisst Ihr, wer sich auf Euch freut

Dies Geschenk soll Euch die Richtung geben
zur schönsten Stadt der Welt
Es soll Euch erinnern an Freunde im Leben
an die, denen Ihr sehr bald fehlt
Zuletzt geändert von Líllie am 2. Februar 2012, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lillies Gedichte

Beitragvon Líllie » 30. Januar 2012, 11:12

Winterhauch ist vorüber, der Frühling ist noch fern. Das Winterhauchgedicht hat den Winter in schöne Farben gekleidet, aber ich denke es gibt auch die andere Seite der Kälte. Mit Kälte meine ich nicht nur die Temperatur sondern auch das Gefühl, das sich einstellt, wenn über längere Zeit die Dunkelheit den Tag bestimmt.


Winter

Das goldene Füllhorn des Herbstes ist leer
Die Sonne am Himmel, sie wärmt nicht mehr
Gevatter Frost schleicht durch die Stadt
wohl dem der ein Feuer und Decken hat

Der eisige Hauch durchdringt das Gewand
ein kaltes Ende reicht vielen die Hand
zärtlich umfängt sie der weiße Tod
blass werden Lippen, die vorher so rot

Fest verschlossen wird jedes Tor
die Wärme ist kostbar wie nie zuvor
Es fehlt noch mehr, es fehlt auch das Licht
für manche Seele reicht es nicht

Die düsteren Stellen in vielen Herzen
beginnen im Winter besonders zu schmerzen
Manch böse Erinnerung erwacht
wenn keine Sonne vom Himmel lacht

Schemen aus ferner Vergangenheit
erstehen aufs neu in der Dunkelheit
die wachsenden Schatten verstellen den Blick
nach vorn in die Zukunft, man schaut nur zurück

Wichtig ist nun ein warmes Herz
als Waffe gegen solch trüben Schmerz
doch wie soll man eine Seele wärmen
wenn draußen nur die Schneestürme lärmen

Mangel schärft Sinne, man nimmt wieder wahr
was vorher zwar da, aber unsichtbar war
Schatten sind auch nur ein Abbild des Lichts
denn ohne Licht sind auch Schatten nichts

ein freundlicher Blick, ein lieber Gruß
eine feste Umarmung, ein sanfter Kuss
all dies steht auch im Winter bereit
als Mittel gegen die Traurigkeit
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Re: Lillies Gedichte

Beitragvon Líllie » 13. Februar 2012, 14:11

Wie im Leben so im Spiel wechseln sich Phasen der Hektik mit ruhigen Zeiten ab. Beide Zeiträume haben ihre Reize, aber wenn sie zu lang dauern wird's .. ;)


Der böse Gast

Ein Schatten schleicht durch un'sre Stadt
er sucht nach leichter Beute
selbst wenn man ihn vertrieben hat
so gilt das nur für heute

Er wird nie satt und frisst stets weiter
er höhlt die Seele aus
dabei sucht er schon wieder weiter
sein nächstes Opfer aus

Er pirscht sich an auf leisen Sohlen
der Hunger treibt ihn an
Er wird zunächst Dein Lachen holen
dann ist das Lächeln dran

Es ist nicht leicht ihm zu entrinnen
allein wird’s richtig schwer
Gesellschaft jagt ihn schnell von hinnen
die Ruhe mag er sehr

ein jeder kennt den bösen Gast
er kommt ganz ohne Eile
greift ständig um sich ohne Rast
es ist die Langeweile
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Re: Lillies Gedichte

Beitragvon Líllie » 27. Februar 2012, 08:57

Ein Ball in Sturmwind ist immer ein großes Ereignis. Die Burg ist hell erleuchtet, die Musik klingt bis in die Stadt, die Mädchen tragen wunderschöne Kleider. Etwas ganz besonderes ist natürlich der erste Ball, an dem ein junges Mädchen teilnimmt. Lasst euch entführen zu einem jungem Paar im Ballsaal ...


Der Ball

Der Saal erstrahlt durch tausend Kerzen
endlich vorbei die bangen Schmerzen
ein Herz zerspringt fast in dem Traum
die Musik übertönt es kaum

Das Kleid, ein Traum aus edlen Stoffen
doch im Gesicht ein banges Hoffen
vier Augen suchen, treffen sich
Ein Lächeln überstrahlt das Licht

Die Menge kann den Blick nicht stören
selbst das Orchester kaum zu hören
Eine Verbeugung, leise Bitte
danach gemeinsam erste Schritte

Die Musik kehrt mit Macht zurück
die Augen fest vereint im Blick
schnell stellt sich ein, die Harmonie
den Takt bestimmt die Melodie

Schritte bekommen einen Sinn
der Boden fliegt nur so dahin
Die Drehung stärkt noch das Empfinden
im Rausch aus Farben sich zu finden

Erst wenn der Taktstock inne hält
geht es zurück in diese Welt
es jagt das Herz, es glühn die Wangen
im Arm des Liebsten zart gefangen
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Re: Lillies Gedichte

Beitragvon Líllie » 12. März 2012, 14:37

Ein See ist in meinen Augen immer ein magischer Ort. An seinem Ufer zu sitzen und die Ruhe zu genießen oder einfach nur das Spiel der Farben auf den Wellen zu beobachten ist eine herrliche Entspannung. Schaut man genauer hin, sieht man dass dies nicht alles ist ..


Am See

Angler sind da mit dem ersten Licht
und werfen die Köder aus
ein stilles Volk, das wenig spricht
sie sind nur auf Ruhe aus

Später die Frauen die Wäsche machen
geschwätziges Treiben beginnt
die harte Arbeit verschwimmt im Lachen
die Zeit wie im Fluge verrinnt

Nachmittags kommen die Kinder dann
zum Schwimmen und Toben im Spiel
jeder zeigt gerne was er kann
und Spaß ist das oberste Ziel

Am Abend die Pärchen eng umschlungen
die Welt reduziert nur auf sie
vom Zauber des Sees tief durchdrungen
in völliger Harmonie

Der Sommer macht ihn gern zum Spiegel
der Herbst macht ihn dann rauh
Der Winter formt ein weißes Siegel
der Frühling färbt ihn blau

Der See hat vielerlei Gesichter
und jedes schön für sich
er macht aus Einem tausend Lichter
und manchmal ... nur für Dich
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Re: Lillies Gedichte

Beitragvon Líllie » 29. April 2013, 15:07

Eine Rose aus Eternium, gefunden in einer Schatzkiste .. wunderschön .. aber ist das eine Rose?


Die Rose und der Schmied

Eine Trutzburg voller Dornen
steht am Waldrand unbeirrt
bis im Frühjahr Knospen spornen
magisch scheint, was dort passiert

Zartes Grün birgt nun die Spitzen
Blütenknospen hundertfach
Im Sonnenlicht Tautropfen blitzen
die Blüten werden langsam wach

Ein Reisender am Wegesrand
bricht eine Knospe keck heraus
birgt sanft die Blüte in der Hand
und trägt sie dann zu seinem Haus

Nach diesem Muster will er schlagen
ein Kunstwerk, unveränderlich
die Hämmer über Bleche jagen
das Bild der Rose findet sich

Blütenblätter, Kospen, Zweige
alles scheint so ideal
sein prüfend' Blick vergleicht nun beide
das Kunstwerk und das Original

Er misst und prüft mit seiner Lehre
die Winkel und jede Textur
es findet nichts, das ungleich wäre
und trotzdem bleibt's ein Abbild nur

Die Eine, Zier des Meisterhammers
geschlagen aus dem kalten Erz
die And're, bald ein Bild des Jammers
und doch ist's sie .. die wärmt das Herz
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Re: Lillies Gedichte

Beitragvon Líllie » 10. Juni 2016, 08:55

Ich denke ein Liebesgedicht gehört in jede Sammlung von Gedichten. Es gibt schon unglaublich viele, aber ich glaube trotzdem nicht, dass sich das Thema dadurch erschöpft hätte. Schöner noch als ein solches Gedicht ist es, jemanden zu haben für den man es schreibt, oder dem man es vortragen kann ..


Der Sonnenstrahl

Ich öffne meine Augen …
Ich höre ein Lachen …
Ich beobachte eine brennende Kerze …
Ich halte eine Rose in meiner Hand …
… und alles erinnert mich an Dich

Ich sehe Deine Augen den ganzen Tag
Ich rieche deinen Duft bei jedem Atemzug
Ich spüre Deine Wärme mit jedem Sonnenstrahl
Ich fühle Deine weiche Haut in jeder Berührung

Ich weiß Deinen Blick auf mir …
… wenn ich die Augen schließe
Ich danke Dir dafür, dass es Dich gibt
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