Gilneas- Verloren aber nicht Vergessen

Lasst uns an Euren Erlebnissen Teil haben - hier ist Platz für Geschichten und Screenshots

Gilneas- Verloren aber nicht Vergessen

Beitragvon Lyssandri » 30. Juli 2011, 23:53

“Gilneas ist eine menschliche Nation und ein Königreich, welches sich auf der Halbinsel süd-westliches des Silberwaldes auf dem Kontinent Lordaeron befindet. Es wurde in Folge der Zersplitterung von Arathor gegründet und wird vom Hause Graumähne beherrscht.
Gilneas ist eine große Halbinsel, welche aus dem südlichen Meer West- Lordaerons herausragt. Silberwald liegt im Nord-Westen und Kul Tiras grenzt über dem Meer im Süden an. Lord Genn Graumähne begeisterte sich nie an der Unterstützung der Allianz Lordaerons im Zweiten Krieg. Also errichtete er nach dem Krieg den Graumähnenwall: eine massive Barriere welche die komplette nördliche Grenze abriegelt. Die enorme Mauer schottet Gilneas von Lordaeron ab. Über etwa zwei Jahrzehnte hinweg wurde niemandem erlaubt nach Gilneas hinein oder raus zu gehen und niemand wusste was sich dort nach dem Zweiten Krieg abspielte.
Später fand man heraus, dass der Worgen Fluch gnadenlos durch die Nation strich und irgendwann so gut wie alle Bewohner in Wilde Bestien verwandelte. Steigende Spannungen zwischen den Überlebenden eskalierten zu einem blutigen Bürgerkrieg, welcher die gesamte Nation zerstörte. In Folge des Kataklysmus und der Invasion der Untoten haben manche der Worgen ihre freien Willen zurück gewonnen. Nachdem Gilneas in die Hände der Feinde verfiel, schloss sich Gilneas wieder der Allianz an.”


Lyssandri legt das Buch weg. Sie bleibt einen Moment auf dem Stuhl sitzen um das gelesene zu verarbeiten. Sie muss zurück denken, an den Tag, als die Worgen nach Darnassus kamen.
Alle standen sie da und schauten. Wer waren diese Wölfe die sich in Menschen verwandeln konnten? Oder waren es Menschen in Wolfgestalt? Nie zuvor hatte sie von Worgen gehört. Erst als diese Wesen in Darnassus ankamen wurden die Geschichten erzählt. Erst dann wurde alles aufgeschrieben. Auf einmal gab es Bücher in denen Sachen von einem Königreich namens Gilneas stand. Lyssandri hatte aber nie Angst vor Ihnen. Schließlich konnten die Nachtelfischen Druiden sich auch in Tiere verwandeln. Warum sollten das andere nicht auch können? Aber Wölfe?

Lyssandri klappt das Buch zu und steht auf. Sie packt das Buch in ihre Tasche und macht sich auf den Weg nach draußen. “Wölfe..wie können sie Wölfe sein. Unsere Druiden sind Katzen, Bären, Vögel. Aber nie habe ich einen in Wolfsgestalt gesehen. Ich muss herausfinden was dahinter steckt.”

Lyssandri geht zu dem Worgenbaum, den die Druiden in Darnassus erschaffen haben. Er sieht so prächtig aus. Rießig, ähnlich dem Weltenbaum. Nur schimmert er in blauem Licht. Überall sind Worgen, Nachtelfen, Menschen. Es ist so schrecklich was geschehen ist.
Lyssandri läuft unter dem Baum entlang, sieht nach oben, bewundert seine Schönheit, seinen Glanz. Wurzeln ragen aus der Decke heraus, kleine Lichter schwirren umher. Es ist so..nachtelfisch aber doch anders. Immernoch das Areal unter dem Baum bewundernd wurde sie von einer Worgin ansprochen. Lyssandri zuckte zusammen. Bisher hat sie sich trotz allem von Ihnen fern gehalten, da sie sich diese Geschöpfe nicht erklären konnte. Die Worgin und Lyssandri unterhielten sich. Ihr Name war Katrine. Sie erzählt Lyssandri von Gilneas, wie es aussah, wie sie lebte. Katrine half während des Überfalls der Untoten im Lazarett mit. Sie erzählte von den Verletzten, den Toten. Aber auch von der Zeit als der Fluch kam, dass sie Gebissen wurde und sich dann verwandelte. Das sie ihre Familie verloren hat, Freunde, von ihrem Verlobten. Dass es Nachhelfen waren, die ihr halfen ihr Inneres Gleichgewicht wieder zu finden und somit Halb Mensch Halb Worg ist. Menschen die in Worgen verwandelt wurden. Das war es also was sie sind. Katrine blieb ein paar Wochen in Darnassus. Lyssandri lernte in dieser Zeit viel über die Worgen. Über ihr Leben, ihre Schicksale. Katrine brach dann in Richtung Sturmwind auf. Dort wollte sie als Ärztin oder Kriegerin arbeiten. Das letzte was Lyssandri von ihr hörte war die Nachricht, dass sie sich im Dämmerwald an ein Rudel angeschlossen hat.
Aber es geht nicht allen so gut wie ihr. Viele der Flüchtlinge kommen mit dem Fluch nicht zurecht. Sind lieber Menschen als Wölfe. Als sich alle wieder etwas beruhigt hatten verteilten sie sich. Einige blieben in Darnassus, einige zogen nach Sturmwind und andere.. wohin auch immer sie gingen. Das war kurz nach dem Kataklysmus.

Jetzt, in der neuen Gemeinschaft gibt es ebenfalls Worgen. Darum hat Lyssandri wieder ihr Buch über Gilneas herausgesucht. Sie möchte nun endlich mehr über die Worgen erfahren. Und vor allem einmal nach Gilneas reisen und es sich anschauen. Einfach mit eigenen Augen sehen, was dort geschehen ist.
Lyssandri
 

Aus dem Leben eines Worgen

Beitragvon Lyssandri » 2. August 2011, 10:06

Lyssandri kommt mit einem Stapel Zettel und Büchern in das Hauptquartier gestolpert. Auf einem der Bücher ist das Wappen Gilneas' zu sehen. Lyssandri legt ihre Unterlagen alle neben dem Tisch, damit sie Platz hat ihren Bericht und die Forschungen über Gilneas weiter zu führen. Sie setzt sich an den Tisch und fängt an zu schreiben.

"Dies hier ist das Leben eines Worgen." Lyssandri überlegt kurz. "Nein eigentlich nicht.... Denn dies ist das Leben in Gilneas bevor alle Worgen waren. Die Geschichte von Katrin Stauffen, welche sie mir erzählte bevor sie nach Sturmwind ging."
Lyssandri kramt aus ihren Unterlagen einige Handbeschriebene Blätter hervor und legt sie dem Bericht bei.

Darauf ist zu lesen:

"Kat wuchs als Frau in Gilneas auf, unter dem vollen Namen Katrine Stauffen.
Sie lebte mit einigen wenigen Familien abgeschieden in der Nähe von Kielwasser.
Ihre Mutter war Priesterin, Ärztin und Hebamme, sie war der Herr im Haus, meist streng wenn es um die Kinder ging, aber herzlich.
Sie lehrte Kat alles was sie über Medizin und Krankenpflege wusste und unterrichtete sie sogar etwas in der Kunst des Heilens, was Kat allerdings nie wirklich gewollt hatte, sie hieß Adele Stauffen.

Ihr Vater war ein recht Bekannter Händler, namentlich als Begrosh Stauffen bekannt, der im ganzen Handel Gilneas´ seine Finger drin hatte.
Er war der lockere Typ im Hause, immer zu Späßen aufgelegt, wurde nie böse und auch sonst war er eher der kindliche Typ und allseits beliebt bei seinen Freunden.
Er unterrichtete Kat sehr oft im Kampf mit den Schwertern, damit sie sich im Falle eines Angriffs gut verteidigen kann, allerdings hatte sie es bis zum Angriff der Verlassenen nie nötig gehabt ihre Waffen gegen andere zu erheben.

Milena Stauffen, Kats jüngere Schwester war das Nesthäkchen, sie hing immer an Mutter dran und war sehr auf diese fixiert. Sie war deshalb immer ein wenig neidisch auf Kat weshalb sich Vater recht oft um sie kümmerte und umsorgte.
Sie war ein Naturtalent im brauen von Tränken und allgemein der Alchemie sehr zugewandt.
Sie und Kat hatten nicht unbedingt ein gutes Verhältnis zueinander, was aber auf ihre Eifersucht zurückzuführen ist.

Im Laufe ihres Lebens fand Kat auch einen Freund, den sie lieben lernte und sie verlobten sich, sein Name war Alfred Hemilton.

Bis zum Angriff der Verlassenen lebte sie ein unbesorgtes Leben, frei von Angst und Furcht.
Doch dann...
Als sie kamen wurde ihre Mutter direkt ins Feldlazarett befohlen um dort die Verwundeten zu versorgen, ihr Vater wurde an die Front geschickt.
Ihre Mutter holte sie zu sich ins Lazarett und gab ihr Aufgaben um sie abzulenken, doch der Anblick der Verletzten und Toten bewirkte eher anderes.
Viele ihrer Freunde sah sie sterben, aber einige auch genesen, was ihr deutlich Hoffnung für die Zukunft gab, ihren Vater sah sie während der ganzen Zeit des Angriffs nicht, ebenso wie ihre Schwester.
Als ihre Mutter einmal auszog um den Verletzten auf dem Feld zu helfen, kam sie lange Zeit nicht wieder.
Ihre Mutter kam eines Tages wieder, allerdings schwer verwundet, einige tiefe Schwertwunden verliefen über ihren Oberkörper... sie starb unter Kats Händen...
Noch nicht ganz den Tod ihrer Mutter verarbeitet, platzte ihr Vater ins Zelt, zerrte sie am Arm heraus und brüllte irgendwas von fliehen. Sie rannten und rannten, bis sie auf eine große Anzahl Gilneer trafen, die ebenfalls flüchtend rannten, allerdings Richtung Graumähnenwall, der, wie Kat dachte, eigentlich ein Unüberwindliches Hindernis darstellte.
Nach einiger Zeit der Flucht kamen sie am Wall an, und fanden dort ein Loch im Wall, das von den Verlassenen verursacht wurde, gut versteckt und der Nähe der Berge. Um das Loch herum lagen die Leichen einiger Verlassenen und... die von... Wolfsähnlichen Wesen, die Kat bisher niemals erblickt hatte.
Sie flüchteten alle Richtung Silberwald, in dem die Verlassenen bereits auf sie warteten. Hier verlor Kat ihren Vater im Kampf.
Sie zog alleine durch den Silberwald, eine Woche ungefähr ernährte sie sich von Kleintieren die sie roh aß, konnte sie doch kein Feuer machen. Dort wurde sie dann auch von einem Worgen gebissen.

Das nächste was sie sah, waren große... Humanoide Wesen, mit langen Ohren, seltsamer Hautfarbe... ganz und gar unbekannte Wesen, aber die Tatsache, das sie noch lebte, sagte ihr sofort das diese nicht feindlich gesonnen waren.
Kat schluckte die Erklärung und analysierte sie direkt mit dem erlebten und ihr war klar, auch sie war eine dieser "Worgen" geworden, die Nachtelfen allerdings gaben ihr ihre Menschlichkeit wieder, die sie sich mit dem Worgen in sich teilen musste."

Lyssandri fügt noch einige Worte hinzu: "Kurz danach habe ich Katrine dann auch kennen gelernt. Ich finde es immer wieder beeindrucken diese Geschichte zu lesen. Eigentlich gleicht das dem Verhalten der Menschen aus Sturmwind. Ich habe euch diesen Bericht hinterlassen, damit ihr einen Einblick in das Leben der Menschen aus Gilneas erlangen könnt. Auch wenn der Bericht vielleicht nicht sehr detailreich ist, vielleicht ändert das bei dem ein oder anderen schon seine Sichtweise gegenüber der Worgen. Kat war während unserer Gespräche immer noch ein wenig misstrauisch. Ich denke sie hat weit mehr erlebt, als sie mir erzählt hat und muss alles noch verarbeiten."
Lyssandri
 

Re: Gilneas- Verloren aber nicht Vergessen

Beitragvon Lyssandri » 10. August 2011, 10:38

Lyssandri ist erschöpft von dem doch sehr langen Tag. Sie setzt sich in die Bücherei und sieht nach draußen. Es regnet, wieder mal. Kaum ein Tag an dem es mal nicht regnet. Aber immerhin ist ihr der Teufelswald lieber als die Dunkelküste. Was ist nur aus dem Ort ihrer Kindheit geworden? Alles zerstört. Und wenn es mit dem Wasser dort so weiter geht wird wohl bald die gesamte Küste verschwunden sein.

Seufzend setzt Lyssandri sich auf eine Bank neben den großen Regalen voller Bücher. Ihr Blick schweift durch die Reihen als er an einem Buch hängen bleibt. Eine zeitlang saß Lyssandri nur da und starrte das Buch an. Dann stand sie auf und zog es zur näheren Betrachtung heraus. Die Flagge Gilneas. Es war jedoch nicht das Buch, welches sie sonst immer bei sich hatte. Die Texte waren ähnlich. Aber, in ihrem Buch gab es keine Bilder. Hier waren Bilder von Gilneas zu sehen. Von der Stadt, den Menschen. Lyssandri musste schmunzeln, als sie sah, dass es scheinbar auch dort viel regnete.

Sie entschied sich dazu die Bilder ihrem Bericht hinzuzulegen.

Gilneas

Die Einwohner Gilneas'
Lyssandri
 

Re: Gilneas- Verloren aber nicht Vergessen

Beitragvon Lyssandri » 20. August 2011, 00:10

Nach einer Auszeit der Forschung beschloss Lyssandri sich wieder hinzusetzen und mehr über Gilneas herauszufinden. Das neue Buch, welches sie gefunden hatte, wollte noch durchgearbeitet werden. Lyssandri schlug das Buch auf und schaute sich zunächst das Inhaltsverzeichnis an. Der Inhalt war anders der des ersten Buches. Hier standen ganze Lebensgeschichten einzelner Personen drin. Alphabetisch geordnet.
“Puh das wird wohl lange dauern, dass alles durchzuarbeiten. Mal sehen wo wir anfangen, es stehen so viele Namen hier. Ablan, Acharon, Aelan… und.. Was heißt das? Da scheint sich jemand Mühe gemacht zu haben den Namen unkenntlich zu machen. Ich denke ich fange mit der Geschichte an.”

van ^I lc s I c, Nathasia

Nathasia.. dieser Name ist alles was mir von meinen Eltern geblieben ist. Und dieses Armband mit unserem Familienwappen. Zumindest behauptet meine Tante es wäre von meinen Eltern. Sicher kann ich mir dabei nicht sein. Ich weiß ja eigentlich nicht mal, ob es wirklich meine Tante und mein Onkel sind. Sie haben mich bei sich aufgenommen als ich 2 Jahre alt war. Ich weiß nicht genau was geschehen ist, dass meine Eltern mich verstießen. Also lebte ich bei Verwandten. Mir fehlte nie irgendetwas. Sie gaben mir alles was ich brauchte und behandelten mich auch wie ihre eigene Tochter. Selbst mein Bruder.. naja es war ja nicht mein richtiger Bruder…dennoch behandelte er mich wie seine Schwester. Eigentlich konnte ich mich nicht beklagen. Aber irgendwie fühlte ich mich trotzdem einsam. Irgendetwas fehlte mir immer. Irgendwo in mir war ein Gefühl der Einsamkeit. Das ist die Stelle, an der meine Eltern fehlten.
Als der Tag kam, an dem die Seuche ausbrach war ich gerade in der Stadt unterwegs. Ich kaufte Blumen für meine Ziehmutter. Sie liebte es, in jedem Zimmer frische Blumen stehen zu haben. Ich war auf dem Weg vom Blumenladen zu unserem haus. In der Hand den Korb mit Blumen, als mir Wachen entgegen kamen. Ein ganzer Trupp bewaffneter Männer. Das war seltsam. Sonst war es immer so friedlich hier. Es gab sicher ein oder zwei Wachen die immer patrouillierten. Aber nie so viele auf einmal, nie so schwer bewaffnet. Ich wusste gleich das irgendetwas nicht stimmte. Ich stand wie angewurzelt und schaute ihnen nach, als sie an mir vorbei liefen. Einer von Ihnen hielt dann an und meinte, ich solle schnell nach Hause gehen, jeder sollte in seinem Haus bleiben. Ich registrierte nicht gleich was da vor sich ging. Nach ein paar Sekunden lief ich dann nach Hause, so schnell ich konnte. Dort angekommen stand die Tür weit offen. Diese Tatsache wundert mich. Meine Tante war immer darauf bedacht die Tür stets geschlossen zu halten. Ich dachte mir, vielleicht warten sie schon auf mich und haben deswegen die Türe schon geöffnet. Also ging ich hinein. Es war still drinnen und es sah nicht so aus, als wenn irgendjemand da wäre. Ich schloss die Tür, stellte den Korb mit den Blumen auf den Schrank im Eingangsbereich und ging weiter durchs haus. Ich rief nach meiner Tante und meinem Onkel aber bekam keine Antwort. Mir fiel ein, dass sie ebenfalls noch einmal in die Stadt wollten. Aber mein Cousin sollte eigentlich da sein. Er geht nie mit in die Stadt. Ich rief ein paar mal nach ihm, bekam aber auch keine Antwort.
Ich ging in mein Zimmer um dem Treiben auf der Straße zu folgen. Dort waren so viele Menschen unterwegs. Und Wachen. Ich hab noch sie so viele Bewaffnete Leute gesehen. Alle rannten sie zu ihren Häuser. Und da war… was es war wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ein Worgen… mitten durch die Menschenmassen rannte ein Worgen. Ich erschrak. Und dann sah ich meine Tante auf unser Haus zurennen. Ich eilte nach unten um ihr die Tür zu öffnen. Sie war völlig außer Atem. Sie erzählte mir, dass mein Onkel einberufen wurde, die Stadt zu beschützen und dass auf einmal Worgen hier wären. Wölfe die alle anfallen. Die Tür stand noch immer offen. Ich sah das Treiben draußen. Viele Menschen liefen panisch davon, Kinder schrien und weinten. Das war nicht mehr das Gilneas, wie ich es kannte. Es herrschte Chaos. Von einem Tag auf den anderen wurde die Ruhe und Friedlichkeit durchbrochen.
In Gedanken versunken und nach draußen starrend bemerkte ich erst nicht, das jemand auf unser Haus zu kam. Einer dieser Worgen rannte direkt auf uns zu. Ich wollte etwas sagen, meine Tante warnen aber ich stand nur wie versteinert da und starrte dieses Ding an. Es lief ohne anzuhalten auf uns zu und… ich wollte es kaum wahr haben, aber es trug die Sachen meines Cousins. Ich wusste nicht wie das möglich war. Es kam schneller auf uns zu und sprang auf einmal auf meine Tante zu. Ich schrie. Wacheleute, die ein Stück vor unserem Haus patrouillierten sahen den Worgen und kamen zu uns gelaufen. Die ersten Schrecksekunden überwunden lief ich. Ich weiß nicht was dann genau geschah. Ich blickte mich nicht mehr um, ich lief einfach nur noch. Hinter mir hörte ich Schreie, Männer rufen…und Schüsse. Mir ging zu dem Zeitpunkt so vieles durch den Kopf. Wie konnte es sein, dass dieser Worgen die Kleidung meines Cousins an hatte? Und meine Tante.. haben sie jetzt meine Tante auch noch erschossen? Ich traute mich jedoch auch nicht zurück zu blicken. Ich wusste nicht einmal genau, wohin ich eigentlich lief. Ich weiß auch nicht wie viel Zeit vergangen war, bis ich endlich stoppte. Kurz vor Einbruch der Nacht versteckte ich mich draußen im Wald. Ich fand eine kleine Höhle. Sicher war es hier zwar nicht, aber wo war es zu dem Zeitpunkt überhaupt noch sicher. Ich saß noch eine ganze Weile da und lauschte. Irgendwann schlief ich ein. Am nächsten Morgen wagte ich mich aus meinem Versteck. Mein Magen knurrte und ich hatte Durst, also machte ich mich auf den Weg eine Siedlung aufzusuchen. Ich schaute mich kurz um und wusste, dass ich ganz in der Nähe von Sturmsiel sein musste. Da ich immer noch große Angst hatte, entschied ich zu rennen. Zuerst rannte ich ein bisschen Orientierungslos durch den Wald, kam aber bald an eine Straße. Hier hatte ich dann schon ein sichereres Gefühl. Ich hatte den ganzen Weg über noch niemanden gesehen, weder Worgen noch Mensch. Ich rannte die Straße weiter, bis ich von Weitem schon ein Dorf sah. Das musste Sturmsiel sein. Ich blieb kurz stehen um zu verschnaufen. Auf einmal kam von der Seite etwas angesprungen und warf mich um. Ein Worgen. Er stand mit gefletschten Zähnen über mir. Von Weitem hörte ich Männerstimmen. Einer Wachpatrouille war wohl schon hinter dem Worgen her. Als die Stimmen lauter wurden biss der Worgen mich plötzlich in den Arm, rannte über mich drüber und verschwand. Ich wusste zunächst nicht wie mir geschah. Die Stimmen wurden immer lauter und Schüsse waren zu hören. Mir kamen die Gedanken an meine Tante wieder in den Sinn. Ich stand auf, hielt mir mit der einen hand den schmerzenden Arm und rannte weiter. Weg von den Stimmen, wieder in den Wald. Ich hatte Angst, dass sie mich auch erschießen würden. Ich rannte so lang ich konnte, jedoch verließen mich irgendwann meine Kräfte. Ich stoppte, verschnaufte kurz und sah mich um. Ich stand wieder in dem Wald, wo ich schon mal war. Und sah auch die Höhle in der ich zuvor schon übernachtete. Ich schleppte mich dort hin und setzte mich. Die Wunde schmerzte immer mehr. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Irgendwann wurde mir schwarz vor Augen.

Ich weiß nicht wie lang ich bewusstlos war. Als ich wieder aufwachte blickte ich in das Gesicht einer Elfin. Sie erklärte mir alles, was geschehen ist, woher der Fluch kam, was er aus den Menschen in Gilneas gemacht hat. Mir kamen die Bilder wieder in den Sinn von meiner Tante und meinem Cousin. Mir war jetzt klar, dass es wirklich mein Cousin war. Aber ich wollte das alles nicht. Ich wollte nur Mensch sein, dass was ich von Geburt an war. Nun bin ich halb Tier halb Mensch. Ich weinte.

Die Geschichte fertig gelesen, schlug Lyssandri das Buch zu. Sie musste einige Zeit darüber nachdenken, was sie gelesen hatte. Ein bisschen stolz auf die gefundene und vor allem so detailreiche Geschichte fing sie an, an ihrem Bericht weiter zu schreiben und die gelesene Lebensgeschichte hinzuzufügen.
“Ich denke gerade so eine Geschichte sagt viel über das leben in Gilneas vor der Zerstörung aus. Die anderen sollen es auch erfahren, wie es dort vor sich ging.”
Als sie die letzten Zeilen schrieb schlief die über ihrem Schreibtisch ein.
Zuletzt geändert von Lyssandri am 20. August 2011, 01:20, insgesamt 3-mal geändert.
Lyssandri
 

Re: Gilneas- Verloren aber nicht Vergessen

Beitragvon Lyssandri » 20. August 2011, 00:35

Als die ersten Sonnenstrahlen am Himmel zu sehen waren, kam Malinon zur Bibliothek. Er war die Nacht wohl in den Wäldern unterwegs. Als er sah, dass Lyssandri auf ihrem Schreibtisch schlief, ging er zu ihr, legte die Vorderpfoten auf den Tisch und leckte Lyssandri’s Ohr ab. Lyssandri schreckte hoch. Als sie sah, dass es Mali war lachte sie. “Guten morgen Mali. Dich hab ich ja auch schon lange nicht mehr gesehen. Du hast wohl eine Freundin gefunden, weil du jetzt immer so lange alleine unterwegs bist?” Malinon schaute sie mit großen Augen an, schnurrte dann und streifte seinen Kopf an Lyssandris Arm. “He vorsicht, mein Bericht geht sonst kaputt.” Mali ging mit seinen Pfoten vom Schreibtisch und setzte sich daneben hin.
Lyssandri betrachtete ihr Geschriebenes. Sie zog einen Umschlag aus ihrer Tasche, in dem sich weitere Teile des Berichts befinden. Sie betrachtete alles noch einmal. Laß den ersten Bericht und Katrines Geschichte, schaute sich die beigelegten Bilder an und legte schließlich auch den letzten Teil hinzu.
“Es scheint also als wären meine Forschungen erst einmal beendet. Vorerst habe ich genug Informationen gesammelt. Der Rest muss vor Ort gemacht werden. Ich habe gehört, Gilneas soll immer noch eine gefährliche Gegend sein. Es sollen immer noch Untote dort sein, und Rückstände der Seuche, die sie dort einsetzten. Es wird wohl eine gefährliche Reise werden.”
Lyssandri holte ein neues Blatt hervor und schrieb wieder. Diesmal einen Brief, als Abschluss zu ihrem Bericht.

“ Liebe Nebelwanderer.

Ich beschäftige mich schon seit längerem mit den Forschungen rund um Gilneas. Ich habe viel in Büchern gefunden. Einen Teil davon habe ich euch in einem Bericht zusammen gefasst. Ich würde euch gerne dazu einladen, Gilneas vor Ort anzuschauen. Ich würde gerne alles selber sehen und würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mich begleiten und meine weiteren Forschungen darüber unterstützen könntet. Wir werden eine Reise durch die Geschichte Gilneas’ machen. Aber seid vorgewarnt. Ich habe gehört, es soll nicht ganz ungefährlich dort sein.

Die Reise ist für den 6. Tag des 9. Monats geplant. Zur 19. Abendstunde würde ich gerne mit Euch nach Gilneas aufbrechen. Bitte seid entsprechend gekleidet und bringt Zeit mit. Gilneas ist groß und es gibt viel zu sehen.
Ich freue mich auf eure Unterstützung und Rege Beteiligung.

Gezeichnet Lyssandri”

“Ja das ist gut. Ich werde alles gleich zum Hauptquartier bringen. Möchtest du mich begleiten Mali?” Malinon knurrt kurz, steht auf und rennt nach draußen. “Fein dann gehe ich eben alleine.”

Lyssandri macht sich auf den Weh zum Hauptquartier. Dort angekommen holt sie den Umschlag mit ihrem Bericht hervor.
Auf dem Umschlag steht geschrieben
“Für die Leitung. Ein Bericht über Gilneas. Von Lyssandri”
Sie legt den Bericht gut sichtbar auf den Tisch und geht wieder zu ihrem Haus, noch etwas in den Geschichten Gilneas’ stöbern.

(zum OOC Teil)
Lyssandri
 

Re: Gilneas- Verloren aber nicht Vergessen

Beitragvon Eolarios » 23. August 2011, 02:03

Spät in der Nacht kommt Eolarios ins Gildenhaus, stapft an dem schwarzen Brett vorbei und wirft nur einen kurzen Blick darauf. Gerade als er weitergehen will, hält er inne und sieht noch einmal genauer hin. Das Wort Gilneas springt ihm sofort ins Auge. Interessiert liest er weiter. Nach einer Weile greift er zu einem Zettel und schreibt in geschwungenen gilneischen Buchstaben etwas nieder. Er liest es sich noch einmal durch und heftet es dann unter Lyssandris Zettel an das Brett.

Verehrte Lady Lyssandri,

Gerne stehe ich Euch mit Rat zur Seite, solltet Ihr Informationen über Gilneas wünschen. Weiterhin sei Euch mein Schwert gewiß, solltet Ihr je dorthin ziehen wollen.

Lang lebe Graumähne!

Eolarios Steinhau


*Eine geschwungene Unterschrift ziert den unteren Teil, die fast nicht zu entziffern, aber sehr viel länger als der angegebene Name ist.*
Eolarios
 


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