“Gilneas ist eine menschliche Nation und ein Königreich, welches sich auf der Halbinsel süd-westliches des Silberwaldes auf dem Kontinent Lordaeron befindet. Es wurde in Folge der Zersplitterung von Arathor gegründet und wird vom Hause Graumähne beherrscht.
Gilneas ist eine große Halbinsel, welche aus dem südlichen Meer West- Lordaerons herausragt. Silberwald liegt im Nord-Westen und Kul Tiras grenzt über dem Meer im Süden an. Lord Genn Graumähne begeisterte sich nie an der Unterstützung der Allianz Lordaerons im Zweiten Krieg. Also errichtete er nach dem Krieg den Graumähnenwall: eine massive Barriere welche die komplette nördliche Grenze abriegelt. Die enorme Mauer schottet Gilneas von Lordaeron ab. Über etwa zwei Jahrzehnte hinweg wurde niemandem erlaubt nach Gilneas hinein oder raus zu gehen und niemand wusste was sich dort nach dem Zweiten Krieg abspielte.
Später fand man heraus, dass der Worgen Fluch gnadenlos durch die Nation strich und irgendwann so gut wie alle Bewohner in Wilde Bestien verwandelte. Steigende Spannungen zwischen den Überlebenden eskalierten zu einem blutigen Bürgerkrieg, welcher die gesamte Nation zerstörte. In Folge des Kataklysmus und der Invasion der Untoten haben manche der Worgen ihre freien Willen zurück gewonnen. Nachdem Gilneas in die Hände der Feinde verfiel, schloss sich Gilneas wieder der Allianz an.”
Lyssandri legt das Buch weg. Sie bleibt einen Moment auf dem Stuhl sitzen um das gelesene zu verarbeiten. Sie muss zurück denken, an den Tag, als die Worgen nach Darnassus kamen.
Alle standen sie da und schauten. Wer waren diese Wölfe die sich in Menschen verwandeln konnten? Oder waren es Menschen in Wolfgestalt? Nie zuvor hatte sie von Worgen gehört. Erst als diese Wesen in Darnassus ankamen wurden die Geschichten erzählt. Erst dann wurde alles aufgeschrieben. Auf einmal gab es Bücher in denen Sachen von einem Königreich namens Gilneas stand. Lyssandri hatte aber nie Angst vor Ihnen. Schließlich konnten die Nachtelfischen Druiden sich auch in Tiere verwandeln. Warum sollten das andere nicht auch können? Aber Wölfe?
Lyssandri klappt das Buch zu und steht auf. Sie packt das Buch in ihre Tasche und macht sich auf den Weg nach draußen. “Wölfe..wie können sie Wölfe sein. Unsere Druiden sind Katzen, Bären, Vögel. Aber nie habe ich einen in Wolfsgestalt gesehen. Ich muss herausfinden was dahinter steckt.”
Lyssandri geht zu dem Worgenbaum, den die Druiden in Darnassus erschaffen haben. Er sieht so prächtig aus. Rießig, ähnlich dem Weltenbaum. Nur schimmert er in blauem Licht. Überall sind Worgen, Nachtelfen, Menschen. Es ist so schrecklich was geschehen ist.
Lyssandri läuft unter dem Baum entlang, sieht nach oben, bewundert seine Schönheit, seinen Glanz. Wurzeln ragen aus der Decke heraus, kleine Lichter schwirren umher. Es ist so..nachtelfisch aber doch anders. Immernoch das Areal unter dem Baum bewundernd wurde sie von einer Worgin ansprochen. Lyssandri zuckte zusammen. Bisher hat sie sich trotz allem von Ihnen fern gehalten, da sie sich diese Geschöpfe nicht erklären konnte. Die Worgin und Lyssandri unterhielten sich. Ihr Name war Katrine. Sie erzählt Lyssandri von Gilneas, wie es aussah, wie sie lebte. Katrine half während des Überfalls der Untoten im Lazarett mit. Sie erzählte von den Verletzten, den Toten. Aber auch von der Zeit als der Fluch kam, dass sie Gebissen wurde und sich dann verwandelte. Das sie ihre Familie verloren hat, Freunde, von ihrem Verlobten. Dass es Nachhelfen waren, die ihr halfen ihr Inneres Gleichgewicht wieder zu finden und somit Halb Mensch Halb Worg ist. Menschen die in Worgen verwandelt wurden. Das war es also was sie sind. Katrine blieb ein paar Wochen in Darnassus. Lyssandri lernte in dieser Zeit viel über die Worgen. Über ihr Leben, ihre Schicksale. Katrine brach dann in Richtung Sturmwind auf. Dort wollte sie als Ärztin oder Kriegerin arbeiten. Das letzte was Lyssandri von ihr hörte war die Nachricht, dass sie sich im Dämmerwald an ein Rudel angeschlossen hat.
Aber es geht nicht allen so gut wie ihr. Viele der Flüchtlinge kommen mit dem Fluch nicht zurecht. Sind lieber Menschen als Wölfe. Als sich alle wieder etwas beruhigt hatten verteilten sie sich. Einige blieben in Darnassus, einige zogen nach Sturmwind und andere.. wohin auch immer sie gingen. Das war kurz nach dem Kataklysmus.
Jetzt, in der neuen Gemeinschaft gibt es ebenfalls Worgen. Darum hat Lyssandri wieder ihr Buch über Gilneas herausgesucht. Sie möchte nun endlich mehr über die Worgen erfahren. Und vor allem einmal nach Gilneas reisen und es sich anschauen. Einfach mit eigenen Augen sehen, was dort geschehen ist.