Tevarion setzte sich an den Schreibtisch seines Tavernenzimmers und griff zur Feder. Ein neues Buch hatte er angeschafft, um die Geschehnisse der Reise festzuhalten, er überschrieb es mit "Die Nebelwanderer". Als sein Bericht fertig war, las er ihn noch einmal zufrieden durch:
Man hatte sich im Norden des Schlingendorntals eingefunden, ein gutes halbes Dutzend hatte trotz der dramatischen Ereignisse den Weg gefunden. Ischenda war verschollen und galt gefunden zu werden. So eilte man also gen Süden, nicht wirklich sicher, wo man genau suchen sollte...
Unerwartet gelangte man einen riesigen RISS an der Küste des Schlingendornkaps, einer Schlucht der Zerstörung, in die von allen Seiten Wasserfälle hinabsprudelten. Und als man diese umritten hatte, hörte man ausgerechnet auf einer der verbliebenen Inselchen eine schwache Stimme um Hilfe rufen - Ischenda war gefunden!
Ischendas Bericht über die Vorkommnisse war wirr und vor allem war sie viel zu schwach, alle Versuche der Freunde sie aufzupeppeln blieben zunächst ohne Erfolg - der Huf war gebrochen. Man beschloss ihren Abtransport in Zaliandras Chopper, besonders Culexas bemühte sich herzzerreissend um seine verletzte Schamanenkollegin.
Ischenda war pflichtbewusst und bestand trotz ihrer Verletzung darauf, im Lager der Forscherliga, von dem sie aufgebrochen war, bescheid zu geben. Tevarion geriet bereits wieder ins Schwärmen beim Anblick der Ruinen und Schätze der Vorzeit...
Ein weiterer Schock aber stand den Freunden bevor: Beutebucht! Die einst blühende Stadt der Goblins war ebenfalls schlimm von der unbekannten Zerstörung betroffen, es wirkte, als habe eine gigantische Flutwelle hier alles überspült... Trotz des Schocks und der Enttäuschung, auch hier keine ärztliche Hilfe erwarten zu können, buchte man ein Schiff nach Ratschet, um von dort nach Theramore gelangen zu können...
Dort sicher angekommen, galt es "nur noch" das Stück durchs Brachland zu überwinden, doch als man durch dieses reiste, musste man den bisher grössten Schock erleben: ein meilenlanger Riss zog sich durch die Steppe, immer noch glühend vor vulkanischer Hitze. Staunend stand man vor der gemarterten Natur und blickte ungläubig in die Tiefe...
Schliesslich brach man auf und suchte sich einen Weg durch die aufgeworfenen Hügel, ritt und fuhr hinab gen Osten zum Meer. Erneut transportierte Zaliandra die verletzte Ischenda.
Dann, auf Höhe der Festung Nordwacht, galt es einen weiteren Tiefpunkt zu verdauen: Hier waren stärker denn je die Kämpfe zwischen Allianz und Horde ausgebrochen, und auch der weitere Weg gen Theramore sollte zeigen, dass all die Jahre des Bemühens der Flamme der Hoffnung kaum etwas hatten bewirken können... Der Krieg brach sich Bann, selbst Theramore, zwar immer Militärstützpunkt, doch auch tolerante Hauptstadt der Allianz, war ausgebaut worden zu einer kriegsstarrenden Festung. Neue Pfade bahnten dem Nachschub den Weg durch die Sümpfe der Düstermarschen.
Endlich in Theramore selbst angekommen musste man feststellen, dass es wohl Probleme mit dem monatelangen Mietvertrag des Gildenhauptquartiers der Flamme gegeben hatte, ein Schiffahrtsverein schien dort nun zu hausen...
Immerhin fand man rasch einen fähigen Arzt für den schon fast verheilten Huf und traf sich in der Taverne, um die Reise zu rekapitulieren...
Hier gingen Enttäuschung und Aufbruchstimmung hin und her... Die Flamme war erloschen, diese Freunde hier waren dennoch neugierig, was in der Welt Unglaubliches vorginge, und wollten voller Forscherdrang im Sinne des Guten und im Geiste ihrer Freundschaft einen Neuanfang wagen - die Nebelwanderer waren geboren!
Gez. Tevarion von Tyrras, Theramore im Jahre des Falls des Lichkönigs
